Hochzeiten Paare trauen sich in der Einheitsgemeinde Wanzleben trotz Corona fast so häufig wie zuvor

Christian BeseckeWanzleben
Das Standesamt der Einheitsgemeinde in Wanzleben kann eine eventuell zu vermutende Heiratsunlust wegen der aktuellen Corona-Pandemie so nicht bestätigen. Auch 2020 haben sich in etwa so viele Paare wie zuvor das Ja-Wort gegeben. Gab es 2019 110 Eheschließungen, waren es im zurückliegenden Jahr immerhin 104. Allerdings war es oft nicht der Rahmen, der zuvor oft üblich war. Hier mussten die Paare deutliche Einschnitte hinnehmen. Daher wurden Trauungen auch auf später verschoben, da große Familienfeiern so nicht mehr möglich waren.
Etliche Heiratswillige warten noch ab
Für 2021 gibt es schon wieder 70 Anmeldungen beim Standesamt. „Kurzfristige Anmeldungen gibt es allerdings immer wieder“, sagt Christian Filly. Er ist einer der drei aktuellen Standesbeamten. Victoria Genz und Jennifer Kotter (in Vertretung) zählen nämlich ebenfalls dazu. „In diesem Jahr könnte sich die Zahl der kurzfristigen Meldungen noch vergrößern, da viele Paare erst einmal abwarten“, vermutet Filly.
Ob diese dann auch wieder in einem größeren Rahmen möglich sind, müsse abgewartet werden. Jedenfalls stehen für die Trauungen in der Einheitsgemeinde gleich mehrere Objekte zur Verfügung. So gibt es das Trauzimmer im Rathaus mit einer Kapazität für etwa 25 Gäste, der Rathauskeller mit Platz für etwa 50 Gäste oder das Trauzimmer im Rathaus des Zuckerdorfs Klein Wanzleben. Das wurde allerdings das letzte Mal im Jahr 2017 in Anspruch genommen. Außerdem ist da noch die Burg Wanzleben. Dort gibt es gleich verschiedene Räumlichkeiten, die genutzt werden können. Durchaus beliebt sind auch Trauungen auf dem weiträumigen Burggelände.
Die meisten Hochzeiten werden aber im Rathaus der Stadt abgehalten. Das sind etwa 65 Prozent der Trauungen. Gleichgeschlechtliche Ehen werden eher selten geschlossen, aber es gibt sie durchaus. Recht viele Brautpaare kommen übrigens von außerhalb der Einheitsgemeinde. So kommen diese aus den umliegenden Städten, haben oft ihre Wurzeln in der Gemeinde. Außerdem ist die Burg auch in den Nachbarbundesländern beliebt. „Nicht selten kommen Paare aus dem Berliner oder Hannoveraner Raum“, führt Christian Filly aus.
Bleibende Erlebnisse für die Standesbeamten
Lustige Erlebnisse für die Standesbeamten bleiben natürlich nicht aus. „Gerade mit Kindern erlebt man immer mal wieder lustige Situationen. Lautstarke Kommenater wie „Ihhhh“ beim Küssen des Brautpaares oder andere Zwischenrufe gehören auch dazu. Manche Knirpse kommen gern einmal nach vorn und schauen sich die Sache ganz aus der Nähe an. So bekommen sie aus erster Hand mit, wie so eine richtige Trauung ablaufen muss.
Es gab auch schon eine Doppelhochzeit mit einem besonderen Motto, in dem Fall „Star Wars“. Auch Hunde, die die Ringe bringen sind ein keineswegs ungewöhnlicher Anblick für die Standesbeamten.
Der gewöhnliche Ablauf einer anzubahnenden Heirat geht über die Terminreservierung, die Anmeldung der Eheschließung im Wohnsitzstandesamt. Das geschieht frühestens sechs Monate vor der eigentlichen Trauung. Danach folgen Absprachen über den Ablauf, den Trauort, die Musik, den Ringwechsel sowie persönliche Angaben für die Rede.
Keine Hochzeit ist so wie die andere
Es gibt natürlich auch einige mutige Brautpaare, die spontan am Bürotisch heiraten. „Die Hochzeiten sind sehr vielfältig, von ganz klein bis ganz groß, von ganz schlicht bis hin zum vollen Programm mit Live-Gesang“, berichtet Christian Filly. „Spezielle Traurituale und auch „Wedding-Planner“ und Co. kommen schon einmal zum Einsatz.“ Für die Standesbeamten ist somit keine Trauung wie die andere. Letztendlich macht das ihre Aufgabe aus, denn auch sie sind schließlich mit dem Herzen bei der Sache.
