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Ehrung für einen Ur-Wanzleber Peter Specht hat ein großes Herz für seine Stadt

Der Wanzleber Peter Specht erhält eine Auszeichnung vom Ortschaftsrat. Er kümmert sich seit langen Jahren um kleine Reparaturen in dem Ort und setzt ein großes Projekt um.

Von Christian Besecke 10.10.2024, 18:00
Peter Specht (vorn links) und seine jungen Helfer haben von Ortsbürgermeister Tino Bauer eine Ehrung des Ortschaftsrates überreicht bekommen. Genau an dem Ort, an dem ein Herzensprojekt für Wanzleben umgesetzt wird.
Peter Specht (vorn links) und seine jungen Helfer haben von Ortsbürgermeister Tino Bauer eine Ehrung des Ortschaftsrates überreicht bekommen. Genau an dem Ort, an dem ein Herzensprojekt für Wanzleben umgesetzt wird. Foto: Ortschaftsrat

Wanzleben. - Heute ist Peter Specht 73 Jahre alt. Er ist Ur-Wanzleber und kümmert sich um kleine Reparaturen in seinem Umfeld. Das alles geschieht ehrenamtlich und ungefragt. Das war dem Ortschaftsrat jetzt eine „Ehrende Erwähnung“ und dem Ortsbürgermeister Tino Bauer (parteilos) und festen und ernst gemeinten Händedruck wert.

Quasi gleich hinter der Burg am Rande des Volksparks, auf dem Gelände der Stadt Wanzleben-Börde, setzt Peter Specht ein Herzensprojekt um. Begonnen damit hat er im April 2023. „Ich wollte einen Ort schaffen, an dem sich Kinder und Jugendliche, aber auch Bürger der Stadt treffen und erholen können“, erzählt er. Das Projekt hat mittlerweile große Ausmaße angenommen, denn hier stehen Bänke, eine Schaukel und überdachte Bereiche.

Das Material für das Vorhaben hat sich der Wanzleber von überall her zusammengesucht, natürlich nach dem er die Eigentümer gefragt hat, ob sie beispielsweise alte Bettgestelle oder Überdachungen noch benötigen. Bei der Gelegenheit haben ihm Kinder und Jugendliche geholfen, denn schließlich hat der 73-Jährige das alles für sie in die Wege geleitet. „Besonders die Familie Pankrath hat mich dabei sehr unterstützt“, sagt Peter Specht.

Positiver Nebeneffekt

Ein positiver Nebeneffekt war, dass der Wanzleber und seine Helfer bei der Gelegenheit gleich den hinter der Burg wild verkippten Müll aufgesammelt und Schutt zur Abholung aufstapelt haben. Das alles ist aber nach vorheriger Absprache mit dem Ortsbürgermeister geschehen. Der hatte sich bei der Sache etwas gedacht, denn Peter Specht ist auf diese Weise auch als eine Art Streetworker für die Stadt tätig. Jugendliche lernen unter seiner Anleitung schätzen, was sie selber mit aufgebaut haben und gehen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nach.

Der Rentner hat aber nicht nur ein großes Herz für Kinder und Jugendliche, er denkt auch an seine Stadt. Lange Jahre schon packt er einfach mit an, wenn er Missstände erkennt. So hat er schon Wege selber ausgebessert, Mauern mit Putz versehen, Bänke repariert und Müll gesammelt. All diese Tätigkeiten sind dem Ortschaftsrat nicht verborgen geblieben. Darum hat Tino Bauer jetzt dem engagierten Rentner eine Ehrung des Rates übergeben – genau an dem Ort, wo sein Herzensprojekt umgesetzt wird.

Dabei handelt es sich um eine Urkunde über eine „Ehrenden Erwähnung“ der Stadt Wanzleben „für herausragende ehrenamtliche Tätigkeit im Dienst des Gemeinwohls“. Tino Bauer betont zudem: „Peter Specht trägt mit kleinen Projekten immer wieder zur Verschönerung unserer Stadt bei“. Dazu zählen auch „die Sanierung und Pflege von Sitzmöglichkeiten und Bänken entlang der Wege in der Stadt“. Zudem wurde das Herzensprojekt hervorgehoben, und zwar als „Oase an der Burg“, die einen Treffpunkt für Jung und Alt darstelle – unter Zuhilfenahme von Materialien, die sonst im Müll gelandet wären.

Die Ehefrau von Peter Specht, Judita, findet die vielen Tätigkeiten ihres Mannes zwar ganz gut, hofft aber, dass er künftig etwas mehr Zeit in der Familie verbringen wird. Das wird aber wahrscheinlich schwer, denn der 73-Jährige hat ein Leben lang als Lkw-Fahrer gearbeitet und hilft auch jetzt noch gern bei den Landwirten der Umgebung aus.