Benefizkonzert in Altenweddingen Rock für den Frieden: Musiker sammeln Spenden bei Konzert im Sülzetal
Sieben Rockbands haben die Festhalle in Altenweddingen zum Kochen gebracht. Der Eintritt war frei. Die Spenden gehen an die Hilfsorganisation „M.A.DE. for Kids“. Mehr als 2.000 Euro sind zusammengekommen.
Altenweddingen. - Mal hämmerten die Schlagzeuger ihre Takte nur so herunter, und die Gitarristen schlugen ihre Beats in einem mörderischen Tempo an. Ein anderes Mal gaben die Inhalte Stoff zum Nachdenken. Evergreens wie „Breaking The Law“ von Judas Priest, „Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen und „For Those About to Rock“ von AC/DC waren im Wechsel mit selbst geschriebenen Texten und eigenkomponierten Melodien zu hören.
Unter dem Motto „Rock für den Frieden“ traten am vergangenen Sonnabend ab 16.30 Uhr sieben Bands in der Festhalle in Altenweddingen auf. Der Eintritt war frei. Die Organisatoren baten aber um eine Spende. Am Eingang stand die Sammelbüchse. Der Erlös ging an die Hilfsorganisation „M.A.DE. for Kids“. Am Ende kamen bei der Spendensammlung 2.550 Euro zusammen. Für Kinder gab es unter anderem Kinderschminken und eine Malecke.
Die Liste der Bands versprach Alles, von harten und schnellen Beats im Stile von Punkrock bis hin zu Blues. Mit dabei waren „Rauschrot“, „Abjesang“, „Last Vision“, „Stevvox“, „Sticky Dudes“, „Die Willy Family“ und „Feine Leute“. Jede Formation spielte rund 45 Minuten, dann war 15 Minuten Zeit für den Umbau.
Spenden für Kinder in Not
„Durch die bekannten Bands passiert leider aktuell nicht viel. Aus diesem Grund haben wir uns hier auf der lokalen Ebene zusammengetan und machen dieses Benefizkonzert. Wir sind so dicht vor einem Krieg, wie schon lange nicht mehr. Da ist so ein Zeichen enorm wichtig“, beschrieb Mitorganisator Volker Willborn seine Motivation.
Die Gefahr eines Krieges gehe alle an, gerade auch die Kinder, so Willborn. Sie seien die Ersten, die unter einem Krieg leiden würden. Aus diesem Grund habe man „M.A.DE. for Kids“ als Partner ausgesucht. „Sie garantieren uns, dass die Gelder direkt an die Kinder gehen, ohne dass da noch ein Wasserkopf dazwischen ist“, betont Willborn. Er habe seine Musikfreunde in all den Bands angerufen und die hätten gleich „Ja, wir sind bereit“ geschrien.
Für die Hilfsorganisation „M.A.DE. for Kids“ freute sich René Ziehmann über das Engagement. „Sagenhaft. Super. Klasse. Wir machen immer wieder selber auch Events, wie beispielsweise die ,Metal Day's' im Juni in Oschersleben, um Geld zusammen zu bekommen. Aber wenn wir Unterstützung von anderen Metal-Liebhabern bekommen, ist das umso besser.“ All die Spenden würden Eins zu Eins weitergegeben. „Genau das ist der Geist des Rock'n'Rolls: Wir halten zusammen und geben gerne auch etwas zurück.“
Unter den Rockfans war auch der Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, Jörg Methner. „Das Motto ist wichtiger denn je. Wir müssen an der Basis sagen, dass wir Frieden wollen. Ich danke auch dem Ortsbürgermeister, dass er hier Mitveranstalter ist.“ Altenweddingens Ortsbürgermeister und Festhallenbetreiber Marco Hagendorf war sofort bereit, seine Halle zur Verfügung zu stellen. „Wenn Rockbands für den Frieden spielen, kann das nie falsch sein. Und in einem Zug tun wir auch noch etwas für die Kultur hier bei uns in Altenweddingen.“
Rock'n'Roll in der Börde
Für den Vorsitzenden des Sülzetaler Gemeinderats, Andreas Kühn, ist „es eine coole Idee, solch ein Konzert kostenlos anzubieten und den Spendenerlös einer Hilfsorganisation zu geben.“ Durch all die Aktionen der „Willy Family“ passe Rock'n'Roll und Börde sehr gut zusammen. Die Mitglieder der Band „Rauschrot“ kommen aus Gommern im Jerichower Land. „Nach dem Anruf von Volker haben wir keine Minute gezögert und Ja gesagt. Wir sind alle Hobbymusiker mit eigenen Ideen. Hier zeigen wir Gesicht gegen den Krieg. Wir haben alle Kinder und wollen keinen Krieg“, meinte Sängerin Stephanie Möller.
Die Band „Abjesang“ spielte nur selbst geschriebene Lieder. „In unseren Texten geht es um all die Probleme, die uns umgeben. Auf diese eigene Schiene kommt es uns an. Da machen wir gerne bei einem Konzert für den Frieden mit“, erklärte Sänger Thomas Eckelmann.
Auch die Sülzetaler Rockröhre Pandora, Anja Herrmann, war voll des Lobes: „Das ist einfach nur mega. Wir treffen uns alle hier und geben gemeinsam dieses Signal für den Frieden. Das darf nicht aufhören“, meinte die Sängerin der „Willy Family“. Ihr Bandkollege Tino Freiberg, der Schlagzeuger, fand die Resonanz „einfach nur genial. Das alles zeigt die Verbundenheit unter uns Rockmusikern, wenn es um den Frieden geht. Ohne Frieden ist alles Nichts.“