Sommerfest im Eilsleber Kindergarten: Der Neubau steht innerhalb einer halben Stunde "Sonnenkäfer" üben Kritik auf ihre Weise
Was sie von der Hängepartie um den Neubau des Eilsleber Gemeindekindergartens halten, zeigten die "Allertaler Sonnenkäfer" bei ihrem Sommerfest am Wochenende auf ihre ganz eigene Weise. "Genug der Wartezeit", lautete das Motto, "wir legen selber Hand an!"
Eilsleben. "Was lange währt, wird gut", begrüßte Kita-Leiterin Doreen Beug die Eltern und Großeltern auf dem Spielplatz. Eigentlich meinte sie damit das etwas verspätete Eintreffen von Jasmin Spichal, die eine tragende Rolle in der folgenden Aufführung spielen sollte, so dass sich der Beginn des Festes noch leicht verzögerte. Doch schwang in dem Satz wohl auch eine Portion Hoffnung in Bezug auf den geplanten Neubau der Einrichtung neben der Grundschule mit. "Wir warten ja nun schon ganz, ganz lange, dass etwas passiert, und jeder fragt uns auch danach. Klar ist: Er wird gebaut – nur nicht, wann", sagte Beug fast entschuldigend. Was tun? Na klar! "Bauen wir uns unseren Kindergarten kurzerhand selber …"
Mit viel Witz, auch Kritik, eigens umgedichteten Liedertexten sowie liebevoll gestalteter Kostümierung und Kulisse gingen die kleinen Handwerker forsch ans Werk, nachdem Architekt (Jasmin Spichal) und Bürgermeister (Michelle Vogt) Finanzen und Planung geregelt hatten. Keine halbe Stunde später stand das Haus – mit allem drum und dran und inklusive obligatorischer Schlüsselübergabe. "So einfach kann‘s gehen", so die Botschaft an die amtlichen Stellen, die nach wie vor mit dem Fördermittelbescheid hinter dem Berg halten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgte Bürgermeister Manfred Jordan das Programm: "Das haben sie wirklich schön gemacht. Wenn es doch auch nur in Wirklichkeit so einfach ginge, dann wären wir längst fertig."
Dennoch war Trübsal ein Fremdwort bei den "Sonnenkäfern", immerhin war Sommerfest. Und das ging nach der spitzfindigen Einlage mit Spaß und Spiel weiter. Getreu dem Jahresthema der Einrichtung – "Feuer, Wasser, Wind und Erde" – waren verschiedene Stationen aufgebaut, die sich mit den Elementen befassten. "Besonderen Dank möchten wir dem Börde-Museum Ummendorf aussprechen, dessen Mitarbeiter uns über den Ursprung und die Nutzung des Feuers aufklärte", so Doreen Beug. Auch Kerzenziehen, Goldsuche, Wasserexperimente und Heliumballons – versehen mit den Wünschen für den Kindergarten – sowie der Auftritt eines Zauberers zählten zum Unterhaltungsangebot. "Es war ein sehr schönes Fest", meinte die Leiterin, "vielen Dank an alle fleißigen Helfer!"