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Schule Spannender Projekttag an Grundschule Altenweddingen

Ein Projekttag thematisiert an der Grundschule Altenweddingen den Körper und den Geist. An zwölf Stationen erfahren die Kinder durch eigenes Ausprobieren Wissenswertes über ihre Sinne und ihre Organe.

Von Udo Mechenich 12.07.2021, 08:00
Die Koordination und die Absprache untereinander sowie die eigene Bewegungskompetenz werden mit dem gemeinsamen Skilaufen auf drei überdimensionalen Skiern geübt.
Die Koordination und die Absprache untereinander sowie die eigene Bewegungskompetenz werden mit dem gemeinsamen Skilaufen auf drei überdimensionalen Skiern geübt. Foto: Udo Mechenich

Altenweddingen - „Rechts, H-och, Vor, Runter, Links, Hoch – Mist – Zurück...“ Nur wenn die Kommandos für die Füße stimmen und die Schüler der Grundschule in Altenweddingen sie gleichzeitig umsetzen, geht es auf den drei Monsterskiern voran.

„Der ganzheitliche Weg“ ist eine der zwölf Stationen bei dem Projekttag „Body + Grips“. An allen Stationen wurden unterschiedliche Sinne angesprochen, und gibt es Informationen zu den einzelnen Körperteilen und deren Funktionen.

„Heute führen wir das Projekt ,Body + Grips' durch, dabei geht es um den gesamten Körper und um den Kopf. Die Kinder lernen bei unterschiedlichen, handlungsaktiven Übungen ihre Körperteile kennen und trainieren ihre Sinne“, erklärt die Leiterin der Grundschule, Henriette Holzweißig-Sennst. „Alle Schüler der Klassen eins bis vier sind heute mit dabei. Es ist ein Schulprojekt.“ Die Kinder würden dabei am eigenen Körper erfahren , wie er funktioniere. „Besser kann man den Kindern als sachunterrichtliches Thema den Körper nicht näher bringen.“ Die Kosten für das Projekt übernimmt die Krankenkasse AOK. Die Grundschule Altenweddingen muss lediglich 100 Euro zahlen.

Das Thema Sinne und Körperteile sei sehr wichtig, betont auch die pädagogische Mitarbeiterin der Grundschule Altenweddingen, Anita Lichtenberg. Mit den Stationen gelinge auf eine spielerische Art die Vertiefung des Wissens aus dem Sachunterricht. „Der Stationsbetrieb ist eine den Kindern schon bekannte Methode des Unterrichts. Sie wissen, wie sie damit umgehen müssen.“

„An unserem Projekttag wird gemeinsam der Körper und der Geist thematisiert. Wofür ist die Nase gut? Was leisten die Augen? Wie schlägt das Herz? Warum ist Bewegung wichtig? Was ist Koordination und wieso ist sie unverzichtbar? All diese Fragen werden angesprochen und praktisch erlebt“, berichtet DRK-Projektleiter Andreas Kegler, „unsere Projekttage bieten wir landesweit allen Schulen an. Unterstützung bekommen wir dabei von der AOK. Die Schulen müssen nur einen Anteil der Kosten übernehmen, den Rest trägt die AOK. Mit unserem Projekt kommen die Kinder aus dem gewohnten Schulalltag heraus und lernen in Bewegung ihren Körper kennen.“

An der Station „Tasten“ betreut Mutter Katrin Schömer aus Altenweddingen die Mädchen und Jungen.

Blind etwas stapeln

Ihre beiden Töchter Leonie (7) und Amelie (10) besuchen die Grundschule und testen sich gerade an ihrer Station aus. „Mit der Haut müssen die Kinder an meiner Station ihren Tastsinn erkennen und müssen – blind – die gleichen Formen aufeinander stapeln.“

Das „Hören“ ist eine weitere Station auf dem Rundkurs. Hier beaufsichtigt Mutter Christine Hötzel die Kinder. Ihre Tochter Marie (7) besucht die erste Klasse. „Mit verbundenen Augen spielen die Kinder hierbei auf dem Xylophon. Nur anhand des Gehörs müssen sie die verschiedenen Töne erkennen. Der gesamte Projekttag ist super. Allein schon durch die vielen verschiedenen Stationen ist das eine unheimliche Bandbreite an Informationen und Erfahrungen, die sie heute hier in der Grundschule sammeln können. So lernen sie ihren Körper viel besser kennen, als wenn sie dies nur aus dem Buch erfahren hätten.“

Für Pia (9) war es ein wenig komisch mit verbundenen Augen die unterschiedlichen Töne anzuschlagen. „Das war seltsam, ohne zu sehen, die höheren und tieferen Töne allein nur zu hören.“

Schlichtweg „Nase“ lautet der Name einer weiteren Station. Sieglinde Schubert steht hier für die Betreuung bereit. „Ich bin auch eine Mutter, aber meine Kinder sind schon groß. Aus diesem Grund bin ich heute hier als Oma. Mein Enkel Franz besucht nun schon mit seinen zehn Jahren die vierte Klasse. Das Projekt habe ich bereits bei meinem großen Enkel mit betreut. Heute ist das also für mich das zweite Mal. Ich halte da sehr viel davon. Gerade mit der Nase lernen sie oft ganz neue Eindrücke kennen.“ Manchmal müsse sie noch ein paar Tipps geben, damit die Kinder auf die Quelle des Aromas kommen. „,Wer hat die …' und dann kommen sie auf die Kokosnuss. Bei Eukalyptus heißt es dann oft ,Das hat Mama mir schon einmal eingerieben'“, erzählt Sieglinde Schubert.

Beim „Gleichgewichtssinn“ zeigt die Hortnerin Ramona Stahlke den Kindern zunächst anhand eines Schaubildes die Lage des Gleichgewichtssinns im Ohr und erklärt ihnen dessen Bedeutung. „Gleichgewicht ist das, was viele Kinder heute mitunter gar nicht mehr so gut beherrschen, weil sie es nicht in ihrer Freizeit üben. Da ist es gut, ihn ihnen zu erklären und zu zeigen, wie man ihn auf der Gleichgewichtsplatte trainieren kann.“

An der Station „Niere“ erklärt die Mutter von Lenie (4. Klasse, 11), Sandra Noah, die Aufgaben dieses Organs. „Die Niere ist das Reinigungssystem des Körpers. Sie reinigt bei einem Erwachsenen pro Minute 1,2 Liter Blut. Die Giftstoffe werden dann über den Harn ausgeleitet. So viel in Kürze. Nach meiner Erklärung helfen die Kinder mir, dem Arzt, die Nierensteine zu entfernen. Dazu müssen sie mit verbundenen Augen die Bausteine auf dem Boden innerhalb des blauen Seils, der Niere, finden und mir in die Hand legen.“ Kai-Otto (1. Klasse, 7) ist froh, dass er an der Station „Niere“ auch gleich ein paar der „Nierensteine“ mit verbundenen Augen gefunden hat. „Das war schon toll, so etwas über die Niere zu erfahren und den Tastsinn zu üben.“

Schulleiterin Holzweißig-Sennst: „Das Projekt ist nur möglich, weil wir so viele Helfer haben. Eltern und Großeltern haben beim Aufbau mit angepackt und sind auch am Tag selbst mit dabei und betreuen die Kinder . Hinzu kommen Kolleginnen aus dem Hort, die an den Stationen stehen. Das ist eine ganz tolle Unterstützung.“