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"Wilde Müllkippe" in Klein Wanzleben - Zeugen gesucht Umweltfrevler kippen Bauschutt ins Dickicht

Von Sabrina Trieger 15.08.2013, 03:15

Umweltfrevler haben auf dem Tonnenberg in Klein Wanzleben nahe der Bottmersdorfer Straße rund zwei Kubikmeter Bauschutt achtlos in die Landschaft gekippt. Die Gemeindearbeiter müssen nun die illegale Müllkippe beräumen. Die Kosten für die Entsorgung tragen die Steuer- und Gebührenzahler. Das Ordnungsamt sucht Zeugen.

KleinWanzleben l Die Häufung von wilden Müllkippen, die sich mit Bauschutt und Unrat irgendwo im grünen Dickicht der Ortschaften auftürmen, kann Ordnungsamtsleiterin Sylvia Dammering nicht nachvollziehen. "Wer in der Lage ist zu bauen, dem dürfte es doch finanziell auch möglich sein, seinen Bauschutt korrekt entsorgen zu lassen", sagt sie. Zum Beispiel bei einer Kleinannahmestelle. "Die Entsorgung einer alten Zimmertür kostet bei der Abgabe beispielsweise um die sechs Euro", weiß die Amtsleiterin.

Die Beräumung der jüngsten illegalen Bauschutt-Entsorgung auf dem Tonnenberg in Klein Wanzleben nahe der Bottmersdorfer Straße zahlt indes der Steuerzahler. "Rund zwei Kubikmeter Bauschutt sind hier einfach im Grünen abgeladen worden", erzählt Jan Flügel vom Klein Wanzleber Bauhof.

Ein Kollege hatte den Müllberg am Dienstag im Dickicht der Zuckerdorfgemarkung entdeckt. "Diese Menge schafft niemand nur mit einer Schubkarre abzuladen. Der von uns vorgefundene Bauschutt muss mit einem Fahrzeug hergebracht worden sein", ist sich der Mitarbeiter sicher.

Zeugen, die in diesem Fall der Umweltfrevelei etwas gesehen haben könnten, werden gebeten, sich bei der Polizei oder beim Ordnungsamt zu melden, hieß es gestern.

Wer illegal Müll entsorgt, dem droht Geldstrafe bis 5000 Euro

"Wer Umweltfrevler auf frischer Tat ertappt, sollte sich das Kennzeichen notieren und am besten mit einer Kamera oder mit dem Handy Fotos machen. Damit kann man sich dann an uns wenden. Wir überprüfen das, leiten gegebenenfalls ein Bußgeldverfahren ein und veranlassen eine kostenpflichtige Entsorgung. Wenn es sich um gefährliche Abfälle handelt, wird der Sachverhalt von uns an die Polizei abgegeben, die dann ein Strafverfahren einleitet", erklärt Sylvia Dammering. "Wer von uns erwischt wird, dem droht eine Geldstrafe bis zu 5000 Euro", fügt sie hinzu.

Die Mitarbeiter des Klein Wanzleber Bauhofes seien bereits mit der Beräumung beauftragt worden. "Das Ganze kostet den Mitarbeitern am Ende nicht nur jede Menge Arbeitszeit, die ihnen dann wiederum an anderer Stelle fehlt, sondern kostet die Kommune obendrein auch noch unnötig viel Geld", erklärt die Verwaltungsmitarbeiterin.

Hätte sich jene "wilde Müllkippe" außerhalb der Ortschaft aufgetan, hätte der Landkreis eingeschaltet werden müssen. Laut Angaben von Natalija Peters, Leiterin des Eigenbetriebes Abfallentsorgung des Landkreises, mussten im Vorjahr 617 Tonnen "Wildmüll" eingesammelt werden. Zum Vergleich: 2011 waren es sogar 676 Tonnen Müll.

Die hierbei anfallenden Kosten für die Entsorgung jenes "Wildmülls" in Höhe von jährlich zirka 240000 Euro trage dann die Allgemeinheit.

"Die Kosten werden auf die Gebührenzahler umgelegt. 2012 hat das Einsammeln, der Transport, das Sortieren, Verwerten inklusive Verbrennen der 617 Tonnen illegal entsorgten Unrats 244550 Euro verschlungen. 2011 machte dieser Posten 236670 Euro aus", berichtet Natalija Peters vom Eigenbetrieb.

Vor allem an den Zufahrtsstraßen der Gemeinden werde häufig illegal Hausmüll abgelagert. Kann kein Verursacher ermittelt werden, wird die Straßenmeisterei informiert, die den Abfall beräumt.

Bauschutt wird am häufigsten in die Landschaft gekippt

"Am häufigsten werden defekte Elektrogeräte, Rasenschnitt, verpackt in blauen Müllsäcken, sowie Bauschutt oder Autoreifen in die Landschaft geworfen", zählt die Betriebsleiterin auf. "Wir rechnen 2013 mit rund 550 Tonnen, die wir aus der Landschaft ziehen müssen."

Solveig Dittmer, Geschäftsführerin bei der Abfallentsorgung Wanzleben, weist darauf hin, dass unter der zentralen Rufnummer (03 92 09) 6 81 36 Termine für die Sperrmüllanmeldung vergeben werden. "Je nach Art des Abfalls wird dann eine Abholzeit vereinbart."

In der Regel gibt es mit der Anmeldung einen Termin innerhalb der nächsten 14 Tage. Ansonsten können Elektrogeräte wie Kühlschränke und Fernsehgeräte, Möbel oder Schrott zu den jeweiligen Öffnungszeiten in den Kleinannahmestellen wie in Wanzleben oder Oschersleben kostenfrei abgegeben werden.