Altenbraker zeichnen Folkloristen aus - Lücke im Deutschen Volksliedarchiv schließt sich 60 Jahre Jodlerwettstreit - Trachtengruppe ehrt Harzfreunde auf und hinter der Bühne
Das Jubiläumsjahr des 60. Harzer Jodlerwettstreites wird genutzt, um Jodelfreunde von Wernigerode über Elbingerode bis Hesserode zu ehren. Die Tradition lebt, und im Deutschen Volksliedarchiv wird endlich eine Lücke geschlossen.
Altenbrak l Das Jahr des Jubiläums-Jodlerwettstreites wird für zahlreiche Aktivitäten und auch Ehrungen genutzt.
So würdigte die Trachtengruppe Altenbrak als langjähriger Veranstalter des Brauchtumereignisses viele ebenfalls langjährige Mitstreiter bei einem Empfang im Haus "Zum Harzer Jodlermeister". Mit dabei Siegrun Fuchs, Vize-Bürgermeisterin der Samtgemeinde Oberharz/Niedersachsen, die in Clausthal-Zellerfeld ebenfalls Gastgeberin von Jodlerwettstreiten ist. Frau Fuchs wurde von Thales Stadtchef Thomas Balcerowski und Altenbraks Ortschef Ralf Trute (beide CDU) herzlich begrüßt.
Mit dabei waren ebenfalls zehn Harzer Jodlermeister aus den 60 Jahren des Sangeswettstreites, der seit 1952 auf der Waldbühne Altenbrak ausgetragen wird. Ernst Jirka und Martina Weber von der Trachtengruppe begrüßten allein fünf Meisterjodler aus Wernigerode: Manfred Görtz, Karl-Kurt Leers, Doris Schmidt und Hannelore Elvers sowie Jörg Strobel. Aus Derenburg war Jodlermeister Dieter Behage nach Altenbrak gekommen, aus Neustadt Richard Ibe und aus Isenburg Meisterin Ilse Schlegel. Dazu die Titelinhaber Marina Hein aus Ildehausen/Niedersachsen und Andreas Knopf aus Altenbrak.
Ausgezeichnet wurden aber auch weitere langjährige Aktive, die auf und oft auch hinter der Bühne für das Gelingen der Jodlertreffen sorgen. So Ilona Ulrich (Wienrode), Manuela Pfeifer (Altenbrak), Ursula Müller (Hesserode), Wolfgang Schramm (Sülzhayn), Doris Schmidt und Dr. Renate Bleicher (beide Wernigerode) und Udo Waskewitz (Elbingerode).
Sie alle und weitere Folkloristen erhielten einen extra zum 60. Harzer Jodlerwettstreit 2012 destillierten Kräuterschnaps mit Spezialglas und gesungenen Dankesgrüßen von der Trachtengruppe. Mittendrin war Urgestein Karl Hinze. "Jodeln ist Ausdruck von Freude und Bodenständigkeit", so der Mitbegründer der Wettstreite. Hinze gehört mit Ehefrau Rita immer noch zum Organisationsteam.
"Jodeln ist Ausdruck von Freude und von Bodenständigkeit"
Karl Hinze
Ein besonderes Dankeschön zum diesmal wieder sehr gut besuchten Jodlerwettstreit wurde Hans-Wilhelm Vogt (Wernigerode) gesagt für seine Kompositionen, die unermüdliche Anleitung der Heimatgruppe Elbingerode und überhaupt sein Engagement seit 1968 für die Harzer Volksmusik. Vogt brachte gerade Material über das (Ost)Harzer Liedgut ab den 1950-er Jahren ins Deutsche Volksliedarchiv nach Freiburg im Breisgau. Dort war man sehr angetan. Denn das Material - Texte und CDs - würde eine Lücke füllen, hieß es gegenüber der Harzer Volksstimme. Man warte schon auf die nächste Lieferung, um die sich der Wernigeröder ebenfalls kümmern will.
Außerdem wird die Harzer Jodelkunst zum Forschungsthema, wie zu erfahren war. Ein Studententeam schaute sich den 60. Jodlerwettstreit ganz genau an. Die Erkenntnisse sollen nun in die wissenschaftliche Arbeit einfließen.