Kinderbetreuung Anbau für Kita Hasselfelde
Die Kindertagesstätte Hasselfelde ist sehr gut ausgelastet. Deshalb steht ein Anbau zur Debatte. Der Knackpunkt liegt bei den Kosten.
Hasselfelde l Die Nachricht ist erfreulich, die Konsequenzen bereiten Stadträten und Verwaltung jedoch Kopfzerbrechen: Die Hasselfelder Kindertagesstätte „Regenbogenland“ ist gut ausgelastet – so gut, dass die Frage im Raum steht, ob die Kapazität ausreicht oder ob eine Erweiterung nötig ist.
Der Anstoß ging von Hasselfelder Eltern aus. Im Ort gingen Gerüchte um, dass sich mit der Anmeldung sputen müsse, wer einen Platz ergattern möchte, schilderte Kay Hildebrand (Bürgerfraktion) in der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstagabend. Deshalb haben Eltern den Ortschaftsrat eingeschaltet.
Die Ortsräte wandten sich an die Stadtverwaltung, die wiederum vom Betreiber der Kindertagesstätte, der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wissen wollte, wie viele Kinder die Einrichtung voraussichtlich besuchen werden. Der Awo-Regionalverband hat auf Grundlage der vorliegenden Anmeldungen und der Informationen von Kita-Leiterin Gerhild Liesenberg einen Überblick erstellt.
Demnach wird die Kapazität der Kindertagesstätte ab Mai 2017 überschritten – die Einrichtung hat eine Betriebserlaubnis für 103 Kinder. Nach Zahlen, die Stadtverwaltung erhoben hat, würden bis Ende 2017 jedoch nicht mehr als 100 Kinder im „Regenbogenland“ betreut. Die unterschiedlichen Angaben müssten nun überprüft werden, sagte Hauptamtsleiter Hans-Henning Friedrichs. Klar sei aber: „Die Einrichtung ist sehr gut ausgelastet und kommt in Teilbereichen an ihre Grenzen.“ Um herauszufinden, ob und wie weit sie überschritten werden, sei die Verwaltung auf Informationen aus dem Ort angewiesen, sagte Stadtbürgermeister Frank Damsch (SPD). „Familien, die die Einrichtung in Anspruch möchten, mögen sich melden“, sagte er. Es gehe um einen realistische Schätzung von den zu erwartenden Kinderzahlen, nicht um Festlegungen für die Eltern.
Von den Zahlen hängt ab, ob die Stadtverwaltung für eine Erweiterung der Kindertagesstätte Geld in die Hand nimmt. Zwei Varianten stehen nach einer Begehung des Sozialausschusses im Dezember zur Debatte. Eine Möglichkeit wäre ein Anbau – das Gebäude, das vom Grundriss her einer Torte ähnelt, würde zulassen, dass ein weiteres „Tortenstück“ eingesetzt wird. Der Anbau würde zwei Gruppenräume und Sanitäranlagen beherbergen. Die Kuratorien von Kita und Hort seien für diese Lösung, so Kay Hildebrand. Als „absolut ideal“ sieht sie Volker Hedderich (Linke). Knackpunkt sind die Kosten, die sich auf rund 380 000 Euro belaufen. Die Verwaltung werde sich um Geld aus dem Stark III-Programm bemühen. Baubeginn wäre im Erfolgsfall frühestens 2017.
Möglich wäre ebenso, Räume im Hort der benachbarten Grundschule zu nutzen. Die Fachaufsicht habe dies bei einer Ortsbesichtigung für gangbar befunden. Bedenken äußerte Kay Hildebrand, weil die Kinder über den Hof laufen müssten. Die Räume gehörten der Grundschule und würden vom Hort mitgenutzt, gab Gerhild Liesenberg zu bedenken.
Stadtchef Damsch warnte vor schnellen Entscheidungen – wegen möglicher Folgen für andere Kindereinrichtungen. Hauptamtsleiter Friedrichs sagte aber auch: „Es sollte für alle die Möglichkeit geben, in Hasselfelde betreut zu werden.“