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Immer noch keine Baugenehmigung für Shell-Station Anfrage zu Werbe-Turm verzögert Tankstellenbau

Von Jens Müller 25.06.2013, 03:12

Der Bau einer Tankstelle im Blankenburger Gewerbegebiet Lerchenbreite verzögert sich. Grund ist die noch ausstehende Genehmigung für einen Werbe-Mast an der B 6.

Blankenburg l Der Bau einer Tankstelle im Blankenburger Gewerbegebiet Lerchenbreite gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Noch im Winter standen alle Zeichen auf Grün. "Wir waren sehr optimistisch, dass wir im Mai/Juni mit dem Bau beginnen können", erklärte Frank Warncke, Akquisition Manager Nord-Ost der Shell Deutschland Oil GmbH. Allerdings sei es aus seiner Sicht nicht ungewöhnlich, dass sich solche Projekte verzögern: "Ich hoffe, dass wir im Juli die notwendigen Genehmigungen bekommen." Allerdings müsse dann bereits überlegt werden, ob überhauptnoch in diesem Jahr gebaut werden kann. Denn immerhin müssen zwei Projekte parallel laufen: der Bau der Tankstation und der Bau eines 25 Meter hohen Werbe-Turms an der B6. Dafür hat das Hamburger Unternehmen extra ein kleines Stück Land am Platenberg erworben, denn direkt an der Bundestraße ist Werbung solcher Art verboten.

Doch gerade das Aufstellen dieses Pylons ist der Grund für die fehlende Genehmigung. Zunächst hatte es unterschiedliche Auffassungen über die Gestaltung gegeben. So schlug Stadtrat Ulrich-Karl Engel (Fraktion CDU/FDP/Grüne/Die Derenburger) vor, auf dem Pylon in riesigen Buchstaben für die Stadt Blankenburg zu werben. Nachdem diese Idee auf breite Zustimmung stieß, gab es später jedoch wieder Bedenken "Um dies für Vorbeifahrende lesbar zu machen, hätte die Anlage riesige Dimensionen annehmen müssen. Das hätte Auswirkungen auf die Statik gehabt und damit auch auf die Kosten", machte Shell- Manager Warncke deutlich. Aus seiner Sicht sei der jetzige Entwurf sinnvoller und weise sogar noch auf die Erdgas-Tankstelle der Stadtwerke hin.

Die rein kommerzielle Werbebotschaft veranlasste allerdings den Landtagsabgeordneten Christoph Erdmenger (Bündnis 90/Die Grünen) zu einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung. Er fürchtet, dass mit Genehmigung der Anlage ein Präzedenzfall geschaffen und die Landschaft "verspargelt" wird. Zwar wurden diese Befürchtungen in der Antwort der Landesregierung als unbegründet zurückgewiesen und erklärt, dass es sich um ein normales Antragsverfahren handele. Allerdings sind seither schon wieder zwei Monate ins Land gegangen.

"Die Bevölkerung wartet aber darauf", meinte Ronald Brachmann (SPD), der am Montag zu einem Arbeitsbesuch bei Bürgermeister Hanns-Michael Noll (CDU) weilte. Der Landtagsabgeordnete wolle sich dafür stark machen, dass der Bau nicht an bürokratischen Hürden scheitert. Laut Noll lägen bereits Anträge auf Ansiedlung weiterer Unternehmen vor, sobald die Tankstelle da ist. "Ich erwarte von der Kreisverwaltung eine schnelle, positive und strukturpolitisch richtige Entscheidung", so Brachmann.