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Wirtschaft Blankenburger Hightech-Firma investiert in zukunftsfähige Prüftechnik und neue Arbeitsplätze

Der erste neue Computertomograph arbeitet schon, ein zweiter folgt noch in diesem Jahr: Die Blankenburger Hightech-Firma Microvista investiert mit Hilfe des Landes in modernste Technik zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen und in neue Arbeitsplätze.

Von Jens Müller 15.07.2021, 18:36
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (rechts) übergibt den Förderbescheid für zwei neue Computertomographen an Microvista-Chef Lutz Hagner.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (rechts) übergibt den Förderbescheid für zwei neue Computertomographen an Microvista-Chef Lutz Hagner. Foto: Jens Müller

Blankenburg - „Das ist echte Wirtschaftsförderung für Hightech im ländlichen Raum“, sagte am Donnerstag, 15. Juli, Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) bei einem Arbeitsbesuch in der Blankenburger Firma Microvista. Dort erläuterten ihm die Firmenchefs Lutz und Matthias Hagner sowie Teamleiter Sebastian Blasek die neueste Anschaffung des kleinen Unternehmens: einen neuen Computertomographen (CT). Dieser wird eingesetzt, um Bauteile wie beispielsweise Motoren für Elektroautos zerstörungsfrei im wahrsten Sinn zu durchleuchten – auf der Suche nach Material- und Verarbeitungsfehlern. Dafür kommen Röntgenstrahlen zum Einsatz, die beispielsweise in kleinsten Schweißverbindungen schädliche Lufteinschlüsse nachweisen. Und das im Mikrometer-Bereich. Die Spezialisten von Microvista machen diese Materialfehler für den Kunden sichtbar – genauso wie ein Knochenbruch auf einem Röntgenbild im Krankenhaus – nur dreidimensional und versehen mit einem detaillierten Prüfprotokoll. „Das hilft dem Kunden, seine Produktionsprozesse zu optimieren, um künftig solche Fehlstellen zu vermeiden“, erläuterte Lutz Hagner, der diese Technologie bereits für Motoren und andere Bauteile der namhaftesten Automobilhersteller anwenden und optimieren konnte. Das neue Gerät können noch schärfere Bilder liefern. Es ermögliche das Scannen größerer Bauteile und von Materialien, die sonst nur schwer zu bestrahlen seien.

Neuester Computertomograph arbeitet bereits

Wie er ankündigte, soll in diesem Jahr sogar noch ein zweiter CT angeschafft werden. Dann, so Hagner, müssen die Bauteile aus ganz Europa nicht mehr extra aufwendig nach Blankenburger transportiert werden: „Wir kommen mit dem CT dann direkt zum Kunden“, so Hagner. Das Gerät werde in einem Container installiert sein, der auf einen Sattelauflieger passt. Um das CT zu bedienen und den Einsatz für den Kunden vorzubereiten, werden drei neue Arbeitsplätze geschaffen.

Zweiter CT kann gemietet werden

Diese Strategie, mit solch komplexer Prüftechnik flexibel auf Kunden einzugehen und neue Märkte zu erschließen, hat das Land überzeugt, diese Investition zu unterstützen. Deshalb freute sich Armin Willingmann, einen Förderbescheid über eine Million Euro überreichen zu können. „Damit ist eine solche Gesamtinvestition von rund 2,2 Millionen Euro für uns überhaupt erst möglich“, zeigte sich Hagner sehr dankbar. „Wir freuen uns, dass damit unsere Risikobereitschaft unterstützt wird.“