Wendefurths Staumeisterin geht in den Vorruhestand "Der Talsperrenbetrieb, das war mein Leben"
Mit Blumen beginnt der Staumeisterwechsel an der Talsperre Wendefurth. Karla Lütkemüller (61) geht nach 40 Jahren in den Vorruhestand. Hans-Dieter Metzing amtiert als Nachfolger.
Wendefurth l Der Neckname "Frau Blaumann" fällt oft, als sich gestern etwa 50 Kollegen des Talsperrenbetriebs an der Talsperre Wendefurth um Karla Lütkemüller scharen. Sie hat den blauen Arbeitsanzug in den vergangenen 40 Jahren so oft getragen, dass er ihr Markenzeichen wurde. Nun aber steht sie ausnahmsweise im schmucken Kleid da - die 61-Jährige geht in den Vorruhestand.
"Der Talsperrenbetrieb, das war mein Leben", gesteht Karla Lütkemüller vor der versammelten Truppe. Geschäftsführer Burkhard Henning lobt vor allem ihre Verlässlichkeit. Ebenso Joachim Schimroszyk, der Leiter Überwachung, und Betriebsleiterin Maren Dietze. Es gibt viele Geschenke, auch ein T-Shirt, dass sie als "Herrin der Talsperre" und Teil der "Brigade Wendefurth" ausweist.
Seit dem 2. Oktober 1972 arbeitete Karla Lütkemüller im Talsperrenbetrieb. Die gelernte Verkäuferin und Erzieherin qualifizierte sich damals zum Stauwart, dann zur Staumeisterin. 27 Jahre lang steuerte sie den Wasserlauf, verhinderte Trockenzeiten und Hochwasser. "Ich habe meine Arbeit gern gemacht", sagt sie lapidar im Rückblick auf die 40 Jahre.
Nun will die Mutter zweier Kinder und Oma zweier Enkel ihren Vor- und dann den Ruhestand genießen. Die Talsperre wird sie aber nicht vergessen. Schon, weil Sohn Kai dort arbeitet und der Nachfolger Hans-Dieter Metzing vielleicht mal einen Tipp braucht.