"Höfe halten Hof"-Bewerberin Angelika Hüber wünscht sich Ruhepol mit asiatischem Flair Der Traum vom japanischen Steingarten
Der Inbegriff einer grünen Oase ist für Angelika Hüber ein japanischer Garten. Der obligatorische Kirschbaum steht bereits. Mit einem zusätzlichen Hügel, einem Teich und Bambus soll das asiatische Flair vervollkommnet werden.
Wernigerode l Einen Ruhepol möchte sich Angelika Hüber in ihrem Garten in der Charlottenlust schaffen. Doch keinen gewöhnlichen - sondern nach japanischem Vorbild. Erste asiatische Elemente sind schon jetzt Blickfang auf dem Grundstück im Karolinengarten. Ein Zierkirschbaum in der Ecke bringt Farbe im Frühjahr, eine Sitzecke mit Blick auf Schmucksteinbeete mit sprudelndem Brunnen und japanischem Ahorn lädt zum Verweilen ein. Der Fernblick auf den Brocken, das Charlottenwäldchen und eine von Weiden gesäumte Allee ist frei von störenden Bäumen.
Dennoch sei Angelika Hübers Vorhaben "eine Herausforderung", bestätigt Frank Schmidt. Der Gartenamtsleiter hat die Bewerberin bei "Höfe halten Hof", einer Gemeinschaftsaktion der Harzer Volksstimme, der Sparkasse und der Stadtverwaltung, besucht, um ihr Tipps bei der Gestaltung zu geben. "Das Gelände eines japanischen Gartens ist ganz besonders beschaffen", erklärt er. "Stege, ein Teich, japanischer Ahorn, kleine Anhöhen und Berge, naturbelassene Granitbrocken sollen den Garten größer erscheinen lassen, als er eigentlich ist", weiß Schmidt.
Denn in Japan haben nur wenige Menschen ein großzügiges Grundstück, müssen auf wenig Raum eine schlichte, aber hochwertige und aufwändige Gartenanlage unterbringen. "Die Gärten sind nach den Maßstäben des Zen-Buddhismus angelegt. Yin und Yang spielen eine große Rolle." Er empfiehlt auf jeden Fall Fachliteratur und einen Besuch der Berliner Gärten der Welt: "Solche Ausflüge sind immer geeignet, um sich inspirieren zu lassen."
Schon jetzt wirke das asiatische Flair beruhigend auf Angelika Hüber. "Ich wünsche mir aber noch einen Teich", verrät sie. Allerdings ohne Fische, denn die hätten im Winter keine Chance. Mit der dafür eigens ausgehobenen Erde könne sie zwischen ihrer Einfahrt und dem Garten eine Erhöhung schaffen, schlägt Frank Schmidt vor: "Der Garten ist sonst zu offen und zu transparent. Ein Hügel würde mehr Privatsphäre bringen."
Eine Pflanze, die er für jeden asiatischen Garten empfiehlt, ist Bambus. "Hier muss man nur darauf achten, dass die Wurzeln in der Erde begrenzt werden, weil sie so stark austreiben", so der Experte. Eine Lage Auslegware, mit der das ausgehobene Pflanzloch des Bambus\' versehen wird, würde hier schon Abhilfe schaffen und die Wurzeln am Ausbreiten hindern.
Seit 17 Jahren wohnt die ehemalige Pressesprecherin der Stadtverwaltung mit ihrem Mann in der Charlottenlust. Damals errichtete das Paar auch eine Terrasse - die ihr heute aber ganz und gar nicht mehr gefällt. Frank Schmidt kann den Unmut Angelika Hübers nachvollziehen, wirkt die schwarze Holzkonstruktion doch wie eine Zelle. "Die Terrasse wirkt durch den Holzzaun optisch kleiner", so Schmidt. Mit mehreren großen, unterschiedlich bepflanzten Kübeln könnte Angelika Hüber wechselnde Kulissen schaffen.
Mit all diesen Tipps kann sie sich jetzt an die Arbeit machen. "Ein Jahr werde ich wenigstens brauchen, bis alles fertig ist", glaubt sie. "Die Blumenkübel werden das geringste Problem sein." Doch Erde aufschütten, Teich anlegen und die neue Terrasse, die einen freieren Blick auf den Garten zulassen soll, werden ihre ganze Aufmerksamkeit und Geschick erfordern.
Wer sich an der Aktion "Höfe halten Hof" beteiligen möchte, kann sich bei Gartenamtsleiter Frank Schmidt bewerben unter Telefon (03943)654670.