Bowlingcenter Die Kugeln rollen wieder
Ins Bowlingcenter ist wieder Leben eingekehrt. Die neuen Betreiber wollen für Wernigeröder einen geselligen Veranstaltungsort bieten.
Wernigerode l Drei Jahre waren Musik und Lichter aus, die Kugeln eingestaubt – seit vier Monaten ist wieder Leben in das Bowlingcenter in der Wernigeröder Bahnhofstraße eingekehrt. Die Unternehmer Marion Züwerink und Oliver Stenzel haben sich eher spontan entschlossen, dem einst beliebten Treffpunkt für Jung und Alt wieder Leben einzuhauchen. „Im Oktober haben wir nebenan unseren Fahrradverleih eröffnet“, erinnert sich der gebürtige Leipziger. „Unser Vermieter ist auch Besitzer des Bowlingcenters und hat uns gefragt, ob wir nicht Lust haben, es zu versuchen.“
Da er nie vor Arbeit zurückschrecke und es ihm an Ideen nicht mangele, sagte er sofort zu. „Der Standort ist super, die Größe perfekt“, sagt er. Sechs Wochen renovierte das Paar die Räume. Dennoch erinnert vieles an früher. Mit Flyern gingen sie von Hotel zu Hotel, um für die Anlage zu werben. Viele Einheimische hätten sich gefreut, dass das Bowlingcenter wieder mit Leben erfüllt werde.
Sie wollen das Rad nicht neu erfinden, sagt Marion Züwerink. „Aber wir haben verschiedene Aktionen geplant.“ So sollen Veranstaltungen für Singles zum Kennenlernen und für Jugendliche mit eher schmalem Budget angeboten werden. Es gibt extra Angebote für Kindergeburtstage mit liebevoll dekorierten Tischen.
Und dennoch – viele Gäste haben das Bowlingcenter bisher noch nicht wiederentdeckt. „Es wissen einfach noch nicht genug Leute, dass geöffnet ist. Das wollen wir ändern“, so die Kauffrau. Die meisten kamen bislang aus Wernigerode, einige Besucher aus Quedlinburg, einzelne Schulklassen hätten die Chance genutzt, während der Schulzeit zu spielen. „Wir öffnen auf Nachfrage auch vormittags. Die, die es wissen, kommen gerne“, sagt Oliver Stenzel. Ein rüstige Seniorin sei jeden Sonntag pünktlich um 14 Uhr an der Bahn, um ihrer Leidenschaft zu frönen.
Viele Wernigeröder können sich sicher noch an das Bowlingcenter erinnern“, sagt er. „Leider hatte die Anlage, kurz bevor sie dicht gemacht hat, einen sehr schlechten Ruf.“ Unzuverlässig sei sie gelaufen, auch sei das Servicepersonal unfreundlich gegenüber Gästen aufgetreten. Schmutzig und schmuddelig habe die Anlage gewirkt. „Ein absolutes No-go“, sagt Marion Züwerink. Dass die Bahn künftig störungsfrei läuft, daran setzt der sportliche Unternehmer vieles. Er habe sie technisch generalüberholt. „Und einmal pro Woche werden die Bahnen gründlich mit Öl abgezogen“, erläutert er.
Während des Gesprächs putzt ein junger Mann Tische, ein älterer Herr reinigt die Fenster. „Wir legen größtmöglichen Wert auf Sauberkeit“, erklärt Oliver Stenzel. Sein Wunsch – dass viele Wernigeröder das Bowlingcenter wieder aufsuchen, um in Familie oder mit Freunden ein paar schöne Stunden zu verbringen.