Statistik Einwohnerzahlen: Blankenburg schrumpft nur leicht
Blankenburg schrumpft weiter, aber nicht mehr so schnell wie zuvor. Dazu gibt es aus Sicht der Stadtverwaltung Faktoren, die Hoffnung auf steigende Einwohnerzahlen wecken.

Blankenburg/ mg/jü - Die Harz-Stadt Blankenburg und ihre sieben Ortsteile sind 2021 unter die Marke von 20.000 Einwohnern gerutscht. Das belegen Daten aus dem Rathaus. Insgesamt sei zwischen den beiden Stichtagen 1. Januar und 31. Dezember ein leichter Rückgang um 119 auf 19.908 Einwohner zu verzeichnen, also gut einem halben Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 fiel das Minus mit 303 mehr als doppelt so groß aus.
„Der Bevölkerungsrückgang entspricht einer Entwicklung, die in der gesamten Region zu verzeichnen ist“, heißt es dazu von der Stadtverwaltung. Dieser Trend sei auf das Ungleichgewicht von Geburten und Todesfällen zurückzuführen: So wurden im vergangenen Jahr 139 Blankenburger geboren, doch dem stehen 419 Todesfälle in der Blütenstadt und ihren Ortsteilen gegenüber. Damit bewegten sich die Zahlen etwa auf dem Niveau von 2020.

Eine andere Tendenz aus dem Vorjahr konnte dagegen umgekehrt werden: Lag das Wanderungssaldo – also die Differenz zwischen Zu- und Wegzügen – 2020 noch bei minus 18, fiel es 2021 positiv aus: Während 740 Einwohner Blankenburg den Rücken kehrten, wurden 880 Neuankömmlinge registriert. Einwohner könnten in der Statistik mehrfach aufgeführt werden, zum Beispiel wenn Zu- und Wegzug einer Person im selben Jahr erfolgen.
Dabei ist die Entwicklung von Ort zu Ort unterschiedlich: Während etwa 30 Menschen mehr Hüttenrode verließen, als neu in das Dorf zogen, steht für die Kernstadt und Derenburg ein sattes Plus von 86 respektive 71 zu Buche. Auch Timmenrode zog 17 neue Einwohner mehr an, als es durch Abwanderung verlor.
Das Dorf an der Teufelsmauer ist einer von drei Ortsteilen, die 2021 sogar einen Zuwachs bei der Bevölkerungszahl verzeichneten (+15). Die beide anderen sind Derenburg (+47) und Börnecke (+1).
Zeigt ländlicher Raum Vorteile in Corona-Pandemie?
„Generell ist im Bundesgebiet zu beobachten, dass die Einwohnerzahlen in Großstädten und Ballungsräumen stetig wachsen, währende die Bevölkerung im ländlichen Raum weniger wird“, teilt die Stadtverwaltung weiter mit. Dass die Regionen abseits der Metropolen auch Vorteile mit sich bringen, zeige die Corona-Pandemie. „So ist das Leben in Ballungsräumen meist mit einem höheren Ansteckungsrisiko verbunden“, heißt es aus dem Blankenburger Rathaus.
Vielleicht führe diese Erkenntnis zu einem Umdenken und lasse die Nachfrage nach Wohnraum im ländlichen Raum steigen. „Diese Entwicklung stellt eine Chance für Blankenburg und den gesamten Harz dar, die Bevölkerungszahlen steigen zu lassen“, informiert die Stadtverwaltung über ihre Zukunftshoffnungen.
Derzeit seien Blankenburger im Schnitt rund 50 Jahre alt. In der Kernstadt und ihren Ortsteilen gebe es einen leichten Frauenüberschuss.