Ferienhäuser Norddeutscher investiert in Schierke
Matthias Braun besuchte Schierke im Winter 2007 zum ersten Mal. Seitdem hat er mehrere Ferienhäuser bauen lassen.
Schierke l Die Sonne strahlt, das Ehepaar Dickmann/Braun erhebt das Glas und prostet den geladenen Gästen zu. Es hat allen Grund zu feiern. Aus einem spontanen Tagesausflug wurde eine Erfolgsgeschichte.
Diese begann am 14. November 2007. „Ich hatte zum Glück Winterreifen aufgezogen, denn in Schierke lag tatsächlich schon Schnee“, erinnert sich der 53-Jährige. Den Ort im Osten kannte der Mann, der aus Gifhorn stammt und in der Nähe von Bad Oldesloe zu Hause ist, nur vom Hörensagen. „Als Kind war ich oftmals zum Skifahren und Wandern auf dem Wurmberg.“
Als nun seine Kinder alt genug waren, sollten auch sie den Harz kennenlernen. Die Mauer war gefallen, die Neugier auf Schierke groß. So führte die Tour dorthin. „Ich habe mich sofort in den Ort verliebt, war von der Natur, der Landschaft und Ruhe begeistert“, sagt Matthias Braun. Mit seinem Freund Markus Placzek, den er ansteckte, wurde ein Grundstück am Waldrand im Hermann-Löns-Weg gekauft. Und jeder baute dort ein Ferienhaus. „Am 12. Juli 2008 haben die Leipziger es zuerst bezogen und 14 Tage Urlaub verbracht.“
Die Vermietung lief von Beginn an gut, „mit einer anderen befreundeten Familie bauten wir 2010 unser zweites Ferienhaus.“ 2012 und 2015 folgten weitere Investitionen, so dass die Dieckmann/Brauns mittlerweile sechs Ferienhäuser in Schierke betreiben. Dafür haben sie nach eigenen Angaben insgesamt etwa 1,6 Millionen Euro investiert. „Und es hat sich gelohnt“, sagt Matthias Braun. Nicht nur privat.
Der Fernsehproduzent widme sich seit sechs Jahren „nur noch der Vermarktung der Ferienhäuser“. Bis heute habe er mit seiner Ehefrau Eva Dickmann 2015 Familien mit über 8400 Personen begrüßt. „42 655 Übernachtungen haben wir generiert, etwa 60 000 Euro an Kurtaxe eingenommen.“
Matthias Braun nennt weitere Zahlen, die Beachtung finden: Die durchschnittliche Verweildauer liege bei 5,4 Nächten. 30 Prozent der Urlauber seien Stammgäste, ein Paar aus Wolfsburg habe schon 14 Mal, eine Familie von der Insel Rügen 13 Mal gebucht. Interessant auch eine Weltenbummler-Familie, deren Verträge er nach New York, Moskau und Kuwait gesendet habe.
Für dieses Jahr rechnet Braun mit einer Steigerung von 12 Prozent gegenüber 2017. Mittlerweile in Schierke angekommen und - wie er sagt - herzlich aufgenommen, sehe er noch ein riesiges Potenzial im Tourismus.
Seit der Eingemeindung zu Wernigerode habe sich viel getan, „der eingeschlagene Weg ist goldrichtig“. Matthias Braun weiter: Für die vielen jungen Familien unter den Feriengästen sei es aber wichtig, dass die Angebotsvielfalt steigt. „Ganz toll wäre die Ganzjahreserlebniswelt am Winterberg, für uns in Schierke, für Wernigerode und den gesamten Harz.“
Herzliche Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos), Stadtratspräsident Uwe-Friedrich-Albrecht und Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock (beide CDU). Letztere dankte den Neu-Schierkern für ihr Engagement und entschuldigte sich, dass sie anfangs zweifelte, ob es gut sei „den Wessis das Feld zu überlassen“. Matthias Braun winkt ab: Ihre Liebe zu Schierke sei ungebrochen.