Fällung Fichten erkrankt

In Wernigerode leiden derzeit viele Nadelbäume unter Blattlaus und Nadelbräune.Die kranken Bäume müssen gefällt werden.

Von Holger Manigk 10.08.2015, 01:01

Wernigerode l Ein kränkliches rotbraunes Nadelkleid zeigen derzeit viele Fichten in Wernigerode, einige sind bereits ganz kahl. „Das gibt kein schönes Bild ab“, findet Frank Schmidt, Chef des Gartenamtes. Gleich zwei Feinde schaden den Nadelbäumen. Die Fichtenblattlaus, die sich vom Saft der Bäume ernährt, vermehrt sich momentan rasant. Das größere Problem sei jedoch die grassierende Nadelbräune, so Schmidt.

„Diese Pilzerkrankung – auch Fichtenschütte genannt – tritt in diesem Jahr sehr häufig in unserer Gegend auf“, so der Experte. Die Bäume seien aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit und Hitze geschwächt. Deshalb fehlen den ausschließlich betroffenen Blau- und Stechfichten die nötigen Abwehrkräfte. Auch die Wachstumsringe der Bäume fallen in diesem Jahr wegen der Trockenheit extrem klein aus, erläutert der Experte.

Bislang wurden laut Schmidt rund 50 vom Pilz befallene Fichten auf städtischen Flächen gefällt – besonders viele auf dem Zentralfriedhof in Hasserode. Auf privaten Grundstücken seien ihm in diesem Jahr etwa 150 Fälle gemeldet worden – das sind ungewöhnlich viele, so Schmidt. „In der Regel geben wir den Anträgen zum Fällen der von der Nadelbräune betroffener Bäume statt.“

Ersetzen will der Chefgärtner die abgeholzten Fichten durch Laubbäume, die besser mit den natürlichen Gegebenheiten im Harz zurechtkommen: „Die Fichte ist an kühlere Temperaturen angepasst.“ Der milde Winter und Frühling seien deutlich zu warm und trocken für die Nadelbäume gewesen. Jüngere Fichten verkraften die Nadelbräune besser als alte, weiß Schmidt. Die Nadeln, die während des diesjährigen Maitriebs wuchsen, würden nicht von der Krankheit angegriffen, nur die aus vorherigen Jahrgängen.

An den Ästen, die infolge der Fichtenschütte kahl sind oder nur noch braune Nadeln tragen, rege sich kein neues Leben mehr, so der Gartenamtschef. Selten sterbe der ganze Baum, doch er bleibe an an angegriffenen Stellen kahl. Deshalb, und um eine Ansteckung gesunder Fichten zu verhindern, ist es „sinnvoll, die vom Pilz befallenen Bäume zu fällen“, erläutert Schmidt.