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Landesjugendchor begeistert zum Abschlusskonzert die Zuhörer im ausverkauften Refektorium Fordernder Dirigent und Singevergnügen

Von Herbert Schlame 26.02.2013, 01:18

Über eine Woche hat der Landesjugendchor Sachsen-Anhalts im Kloster Michaelstein geprobt. Zum Abschlusskonzert haben die Sänger unter Dirigent Wolfgang Kupke die Zuhörer im Refektorium begeistert.

Blankenburg l Der Landesjugendchor Sachsen-Anhalt gehört zu den führenden Chören in unserem Bundesland und hat sich aufgrund seiner langjährigen Leistung auch international bewährt. Vom Alter her begrenzt, vollzieht sich im Chor ein ständiger Erneuerungsprozess - Problem und große Chance gleichermaßen.

Dank zwei hervorragender Dirigenten - Gründer Friedrich Krell ist heute Ehrendirigent, Wolfgang Kupke leitet den Chor seit 2001 - hat sich der Klangkörper ein bedeutendes Profil erarbeitet und erhalten. Die Musikakademie im Kloster Michaelstein spielt als häufiger Gastgeber für notwendige Probephasen eine wichtige Rolle.

Wolfgang Kupke stellte im Abschlusskonzert die Chormusik der Romantik in den Mittelpunkt. Mit der Aufführung der Zigeunerlieder und der Liebeslieder-Walzer von Johannes Brahms zog er ganz bewusst eine Verbindung zu vergangenen Aufführungen des Chores, der diese Chorgesänge schon 1997 erarbeitet und auf CD produziert hatte - damals noch unter Leitung von Friedrich Krell.

Den Anfang bildeten jedoch drei Lieder des zeitgenössischen Komponisten Morten Lauridsen. Mit einer beeindruckenden Klangkultur wusste der Chor das Publikum zu fesseln. Dynamisch abwechslungsreich, homogen und durchsichtig , sauber intoniert stellte der Chor das Ergebnis der einwöchigen Arbeitsphase in Michaelstein vor.

Hochkonzentriert und mit sichtbarer Freude am Gesang folgten die jugendlichen Sänger dem eindrucksvollen Dirigat. Lockerheit, eine geradezu emotionale Verbindung mit den Musizierenden, Klarheit und auch kraftvolles Fordern in der Zeichengebung sind charakteristische Kennzeichen des Chorleiters Wolfgang Kupke.

Auch in den drei Chorzyklen von Johannes Brahms setzte sich dieser kultivierte Chorklang fort, was sich besonders in den Liebeslieder-Walzern am sichtbaren Vergnügen in der Gestaltung zeigte. Jedem der Lieder wurde Charakteristisches abgelauscht und engagiert zum Klingen gebracht. Als Beispiel für viele sei die Interpretation des "Vogelliedes" genannt, das als Zugabe erneut mit besonderem Spass vorgetragen wurde.

Dass der Dirigent über besonders leistungsstarke Männerstimmen verfügt, wusste er in verschiedenen Chortiteln auszunutzen. Nadine Fähnrich und Cathleen Jokel am Klavier waren dem Chor durch ihr sicheres, dem Gesang untergeordnetes Spiel eine wertvolle Stütze. Mit zwei eindrucksvoll vorgetragenen Kompositionen von Peter Cornelius endete ein genussreicher Konzertabend.