Sozialausschuss Fünf Spielplätze stehen vor dem Aus
Die Stadtverwaltung schlägt im Sozialausschuss vor, welche der 29 Spielplätze in Wernigerode erhalten werden sollen.
Wernigerode l In Wernigerodes attraktivste Spielplätze soll weiter investiert werden, seltener genutzte Freizeitanlagensollen dagegen zurück gebaut werden. Darauf haben sich die Mitglieder des Sozialausschusses verständigt. Grundlage der Debatte ist eine Umfrage unter Eltern von Krippen-, Kindergarten- und Hortkindern. Sie hatten 29 Spielplätze im Stadtgebiet bewertet.
Zu den beliebtesten gehörte dabei die Anlage in der Lindenallee. „Der Platz erhielt im vergangenen Jahr neue Spielgeräte“, sagte Inga Volkmann, im Grünflächenamt zuständig für die Spielanlagen.
Der Spielplatz im Wildpark Christianental schnitt in der Umfrage ebenfalls sehr gut ab. Er soll im kommenden Jahr komplett umgestaltet werden. Dafür sind 30 000 Euro eingeplant. Der alte Rutschturm, zwei Hüpftiere und der Schlangenkorb sollen abgebaut werden. Auf dem Gelände seien zwei neue Spielbereiche geplant: einer für Kleinkinder und ein weiterer für ältere Kinder mit einem neuen Rutschturm, sagte die Gartenamtsmitarbeiterin. Über die einzelnen Spielgeräte soll eine Jury entscheiden.
Vor dem Aus steht nach den Plänen des Amtes dagegen der Spielplatz am Kupferhammer. „Hier leben nur 20 Kinder im Umkreis von 500 Metern“, informierte Inga Volkmann die Ausschussmitglieder. Zudem seien die Geräte veraltet. Auch die Anlage am Blockshornbergsweg steht auf der Abschussliste. „Der Bolzplatz ist in miserablem Zustand.“ Zwar wohnen hier 140 Kinder in der Nähe, doch laut der Umfrage nutzen nur 21 den Platz. Ähnliches gilt für den Bolzplatz in der Burgbreite.
Über neue Spielgeräte verfügt dagegen der Spielplatz am Goethestein in der Salzbergstraße – er wurde 2008 komplett renoviert. „Doch er liegt in einem extrem ungünstigem Winkel zu den angrenzenden Straßen und ist komplett beschattet“, so Volkmann. Deshalb nutzen ihn laut der Elternbefragung nur 19 Kinder. Ebenfalls gern zurückbauen würde das Grünflächenamt das Indianerdorf oberhalb der Burgbreite. „Hier sind kaum noch Spielgeräte vorhanden.“ Zudem gebe es einen anderen Spielplatz in der Nähe.
Die entgültige Enscheidung soll in der kommenden Sitzung fallen. „Die Eltern erwarten Ergebnisse von uns“, sagte der Ausschussvorsitzende Kevin Müller (SPD). Die Ausschussmitglieder beauftragten die Verwaltung, eine Liste mit den zu erwartenden Kosten für den Erhalt und Rückbau der einzelnen Spielstätten aufzustellen. „Anhand dieser Liste können wir eine Prioritätenliste erstellen“, sagte Frank Diesener (Haus & Grund).
Einen Spielplatz aufzugeben, müsse nicht bedeuten, ihn sofort abzureißen, so Tobias Kascha (SPD). Man könne die Investitionen in die schlechter frequentierten Anlagen stoppen, bis sie bei der externen Inspektion durchfallen, schlug Kascha vor. „Vielleicht entscheiden wir in ein paar Jahren anders, die Lage kann sich ändern.“
Die TÜV-Prüfung erfolgt einmal jährlich. Zusätzlich überprüfen zwei Mitarbeiter des Gartenamtes die Spielplätze mindestens einmal pro Woche auf Sicherheit und Sauberkeit, die gut besuchten sogar täglich.