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Serie über Blankenburger Persönlichkeiten: Herzog Ludwig Rudolf Glanz und Gloria für Blütenstadt

Von Andreas Bürkner 12.01.2013, 01:26

Blankenburg l Ludwig Rudolf Herzog von Braunschweig und Wolfenbüttel, hat in seiner Herrschaft viel erreicht - eines allerdings nicht. Dem am 22. Juli 1671 in Wolfenbüttel geborenen Sohn von Herzog Anton Ulrich gelang es nicht, einen Thronfolger zu zeugen. Dass er trotzdem zu seiner Zeit mit den bedeutenden Herrschern der Welt zusammentraf, ist der geschickten Diplomatie seines Vater zu verdanken.

Als jüngster Sohn war Ludwig Rudolf von der Thronfolge ausgeschlossen, immerhin gab es zunächst noch zwei ältere Brüder. Deshalb begann er sich der Wissenschaft zu widmen und unternahm auch eine längere Studienreisen durch Italien mit Papst-Audienz, Frankreich (in Versailles durfte er sich Ludwig XIV. vorstellen) und die Niederlande. Zudem galt sein Interesse dem Militär. Zuvor noch in polnischen Diensten, stieg er in der Armee des deutschen Kaisers Leopold I. bereits mit 19 Jahren zum Generalmajor auf.

Als er, auch wegen seines Kriegseifers und Übermuts, 1690 in der Schlacht bei Fleury in französische Gefangenschaft geriet, durfte Ludwig Rudolf wegen seiner Herkunft noch im selben Jahr nach Hause zurückkehren. Sein Vater war so froh darüber, dass er seinem inzwischen Lieblingssohn als Willkommensgeschenk die Grafschaft Blankenburg übertrug. Das entsprach nicht der Rangordnung - eigentlich hätte sein Bruder August Wilhelm den Vorzug bekommen müssen. Als die Grafschaft Blankenburg 1707 auch noch zum Fürstentum erhoben wurde, besaß der jüngste Sohn des regierenden Vaters Anton Ulrich sogar ein eigenständiges Fürstentum, das Ludwig Rudolf im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts zusammen mit seinem Baumeister Hermann Korb zu einem kostspieligen, herrschaftlichen Hof ausbaute.

Glänzende Feste und Jagden zeugen von den besten Zeiten Blankenburgs, die Ludwig Rudolf schon als Kind mit seinen Eltern in Italien erlebt hatte. Der zwei Monate andauernde "Blankenburger Carneval" zog seinerzeit viele Besucher an. Ebenso populär waren die winterlichen Schlittenausfahrten in die Harzwälder.

Weil aus der am 22. April 1690 geschlossenen Ehe mit Christine Luise von Oettingen nur Mädchen hervorgingen, verfolgte Ludwig Rudolfs Vater, Herzog Anton Ulrich, eine erfolgreiche Heiratspolitik mit den Enkeltöchtern. Elisabeth Christine heiratete Kaiser Karl VI. und war Mutter von Kaiserin Maria Theresia. Charlotte Christine wurde Gemahlin von Alexej, dem Sohn des russischen Zaren Peter I.. Antoinette Amalie wiederum heiratete Ferdinand Albrecht II. Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern, der die Herrschaft von Ludwig Rudolf nach dessen Tod am 1. März 1735 in Braunschweig übernehmen sollte.

Zuvor hatte Ludwig Rudolf 1731 die Regierung des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel übernommen, als sein kinderloser Bruder August Wilhelm verstarb. Dass dieser ein hoch verschuldetes und korruptes Land hinterließ, mag die Sorgen des Teil-Blankenburgers nicht gemildert haben. Von ihm geblieben sind die Bauten samt den Barocken Gärten.