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Rockoper Goethes Faust lebt - auf dem Brocken

Die Begeisterung für die Rockoper Faust auf dem Brocken ist ungebrochen. Somit bleibt ein Klassiker der Deutschen Literatur lebendig.

Von Regina Urbat 22.04.2016, 01:01

Wernigerode l Fantastisch, grandios – einfach teuflisch gut. Die Aufführung der Rockoper Faust auf dem Brocken ist ein Event. Darin ist sich das Publikum einig, es applaudiert und bekommt noch eine rockige Zugabe. Zurecht lässt sich das Ensemble der Manthey Event GmbH um die Hauptdarsteller Falko Illing (Mephisto), Tomasz Dziecielski (Faust), Denise Vilöhr (Grete), Hartmut Hecht (Goethe) und Henrike Baumgart (Hexe) von den 250 begeisterten Zuschauern feiern.

Mehr als 500 Jahre ist das Thema Faust in Deutschland präsent. Johann Wolfgang von Goethe veröffentlichte 1808 erstmals das Werk, das bis heute Beachtung in der deutschen Literaturgeschichte findet. Und seit zehn Jahren nun lebt Goethes Faust auf dem Brocken, nicht als eher schwierig zu verstehende Materie, sondern als lockere, flippige, stellenweise theatralische Oper, oder besser gesagt, als ein modernes rockiges Musical, das Jung und Alt gleichermaßen vereint. Die tragische Liebesgeschichte voller großer Gefühle begeistert mit Teil eins seit Februar 2006 die Zuschauer im Goethesaal, mit 1146 Metern über dem Meeresspiegel Deutschlands wohl höchstgelegenes Bühnenhaus.

Die von Rudolf Volz produzierte Inszenierung hält sich original an die Texte des Dichters. Gekonnt werden klassisches Theater und moderne Musik in erstklassiger Heavy-Metal- und Rock-Manier, dargeboten von einer Live-Band, gemischt. Die jungen Bandmusiker, auch oben ohne, überraschen ebenso mit ihrer Performance wie die ambitionierten Schauspieler, Sänger und Tänzerinnen in ihren schrillen und witzigen Kostümen. Das Ganze verleiht dem Spektakel eine faszinierende Atmosphäre – große Oper auf kleiner Bühne mit einer dennoch perfekt abgestimmten Ausstattung im Saal des Brockenhotels.

Seit 2010 gibt es mit Faust II eine Fortsetzung, die mittlerweile gleich viele Fans hat. Auch dieses Event beginnt wie Faust I in Wernigerode mit der nostalgischen Zugfahrt im Mephisto-Express der Harzer Schmalspurbahn zum Brocken. Auf dem Harzgipfel angekommen, wird vor jeder Aufführung ein teuflisches Mephisto-Mahl beim Brockenwirt serviert.

Informationen unter: http://www.hsb-wr.de/startseite/