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Zweiter Weltkrieg im Harz Gustav Petri: „Retter von Wernigerode“ wurde vor 80 Jahren erschossen

Der Todestag von Gustav Petri jährt sich zum 80. Mal. Wie der Wehrmacht-Oberst die Harz-Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs vor der Zerstörung rettete und welches Rätsel es um seine letzte Ruhestätte gibt.

Von Elisabeth Köhli 12.04.2025, 14:30
Am Wohltäterbrunnen auf Wernigeroders Marktplatz erinnert eine Gedenktafel an Gustav Petri.
Am Wohltäterbrunnen auf Wernigeroders Marktplatz erinnert eine Gedenktafel an Gustav Petri. Foto: Elisabeth Köhli

Wernigerode/ Drei Annen Hohne. - An den „Retter von Wernigerode“ erinnern in der Harz-Stadt heute ein Straßenname, eine Gedenktafel, eine Plakette am Wohltäterbrunnen und ein Gedenkstein am Bahnhof Drei Annen Hohne. Vor 80 Jahren, am 12. April 1945, wurde Gustav Petri getötet.

Wurde Petri 1976 auf den Waldfriedhof in Blankenburg umgebettet?

Schüler des Gymnasiums „Am Thie“ haben in einem Geschichtsprojekt zum Blankenburger Waldfriedhof unter anderem zu dem Oberst geforscht: Demnach ist umstritten, wo seine sterblichen Überreste liegen. Angeblich sollen seine Gebeine 1976 auf den Waldfriedhof in der Blütenstadt umgebettet worden sein.

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Als der Zweite Weltkrieg in den letzten Zügen lag, wurde Petri zum Kampfkommandanten von Wernigerode ernannt. Die Harz-Stadt mit allen Mitteln gegen die Alliierten zu verteidigen, war nun seine Mission. Petri wusste, dass das benachbarte Halberstadt bereits durch Luftangriffe zerstört worden war. „Soll dies Städtchen auch ein Trümmerhaufen werden?“, soll der Kampfkommandant auf den Befehl erwidert haben.

Kampflose Übergabe Wernigerodes an Alliierte kostete Petri das Leben

So entschied Petri, dass die Stadt kampflos den vorrückenden Alliierten übergeben werden sollte. Diesen Widerstand musste er mit seinem Leben bezahlen: Vermutlich wurde Petri ohne Urteil bei Drei Annen Hohne von einem Kommando aus SS-Einheiten erschossen und sofort begraben.