Feuerstein-Arena Ideen gegen Sommerflaute in Schierke
Der Sommerbetrieb ist das Sorgenkind der Schierker Feuerstein-Arena. Ein Workshop sollte zündende Ideen liefern.
Schierke l Open-Air-Kino, Kettcar-Rennbahn oder Adventure-Golf? Großes Ziel ist es, mehr Besucher während der Sommermonate in die Schierker Arena zu locken. Um gemeinsam Ideen zu entwickeln, hat das Arena-Team um Andreas Meling am Mittwochabend zu einem Workshop geladen. Mit wenig Resonanz – die Teilnehmer ließen sich an zwei Händen abzählen. Vorschläge, Anregungen und Ideen wurden dennoch zuhauf ausgetauscht.
Der Sommer 2018 sei „gefloppt“, brachte es der Berliner Unternehmensberater Immo Drobnik eingangs auf den Punkt. „Das muss man so ehrlich sagen.“ Angebote wie Slackline und Klettern seien deutlich hinter den Erwartungen geblieben, das Schlittschuhlaufen auf Plastikeis sei „mit Pauken und Trompeten“ durchgefallen. 9000 zahlende Besucher von Mai bis Oktober – „da ist deutlich Luft nach oben“. Aber wie? Durch einen Mix an dauerhaften Angeboten und temporären Veranstaltungen, durch Schaffung eines Alleinstellungsmerkmals, das Leute anzieht, und die Verbesserung des Services.
Was ziehe, seien Trendsportarten und Bewegungsparcours wie das aus dem TV bekannte Ninja Warrior, regte Gabriele Augustin von der Schierker Baude an. Zudem würden sich ihre Gäste mehr Angebote in den Abendstunden wünschen. „Die Arena schließt viel zu zeitig.“ Beachvolleyball oder andere Ballsportarten im Stadion anzubieten, hielten die Teilnehmer dagegen für wenig zielführend. „Unsere Übernachtungsgäste würden nicht dafür zahlen“, sagte Gerlinde Frömmelt von der Schierker Jugendherberge.
Matthias Braun, der im Ort einige Ferienwohnungen betreibt, pflichtete ihr bei. „Zehn Leute blockieren für eine Stunde das Feld. Das bringt kaum Geld.“ Er könne sich stattdessen eine kulinarische Meile oder Musikwettbewerbe unter dem chipsförmigen Dach vorstellen. Wolfgang Strauhs regte an, die Fläche im Sommer zu einem Freiluftkino umzubauen. „Das gibt es in vielen Ostseeorten“, griff Wernigerodes Tourismuschefin Erdmute Clemens seine Idee auf. „Die Bildschirme stehen im Wasser, und die Leute haben Kopfhörer auf.“ Für den Harz wäre das ein Alleinstellungsmerkmal.
Vielleicht ein Angebot, das zum Harz passt, wie Baumstämme fällen und Holz hacken, schlug ein Teilnehmer vor. „Oder Fahrradparcours auf der Fläche.“ Etliche andere Ideen wurden genannt, darunter 3D-Drohnen-Parcours, Irrgarten, Autoscooter, Videospiele, Yogakurse, Kinderzirkus, Escaperoom, Sommerbiathlon mit Lasergewehren. Ideen, die das Arena-Team nun auswerten und bewerten will. „Die Frage ist, wie und ob sich die Vorschläge umsetzen lassen“, so Arena-Chef Andreas Meling gegenüber der Volksstimme. „Wir werden schauen, wie viel uns die jeweilige Idee kosten würde und ob sie personell umsetzbar ist.“ Darüber müsse dann der Stadtrat entscheiden.
Über die „engagierte Diskussion“ am Mittwoch habe er sich gefreut. „Allen ist klar geworden, dass es eine einfache Lösung nicht gibt“, so Meling. Im Gegensatz zum lukrativen Winterbetrieb mit Eisfläche werde der Sommer „immer ein bisschen holpern“. Etwas enttäuscht zeigte sich Andreas Meling über das wenige Interesse am Workshop. „Wir haben viel Kritik aus den Reihen der Lokalpolitiker einstecken müssen.“ Doch bis auf Sylke Mattersberger (SPD) sei kein einziger Stadtrat anwesend gewesen. „Ich hätte mir mehr Teilnehmer gewünscht.“