Farb- und Formenfülle in neuer Sonderausstellung Interessanter Test: Käferarten am Geruch erkennen
Wernigerode. Von den 400000 verschiedenen Käferarten, die in der Welt bekannt sind, werden seit Dienstag im Harzmuseum nahezu 1000 Arten gezeigt. Diese Zahl nannte Timm Karisch, Abteilungsleiter im Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau-Roßlau, als er die von ihm mitgestaltete Wanderausstellung im Beisein zahlreicher Käferfreunde eröffnete.
In seinem Einführungsvortrag unter dem Titel "Edelsteine, Dornenträger, Chemikanten – die Wunderwelt der Käfer in einer Ausstellung" gab er mit seinen interessanten Erläuterungen eine Einstimmung auf diese Schau. Kulturamtsleiterin Silvia Lisowski freute sich bei der Begrüßung der Gäste über das rege Interesse der Wernigeröder. Auch Oberbürgermeister Peter Gaffert äußerte sich in seinem Grußwort interessiert über die Käfervielfalt. Barbara und Thomas Toppel, Mitglieder des Philharmonischen Kammerorchesters, umrahmten die Veranstaltung.
Timm Karisch nannte imposante Zahlen und zog beeindruckende Vergleiche. So sagte er, dass es weltweit etwa 10 000 Vogelarten, aber 400000 verschiedene Käfer gebe, davon rund 6500 in Deutschland. Das entspreche etwa 1,5 Prozent der Weltfauna. Es gebe nicht nur ein Auto, das Käfer heiße, auch Käferlieder. Einige Käfer würden als possierliche Tiere gelten, aber auch solche wie den Borkenkäfer, den Mehlkäfer oder den Pochkäfer, besser als Holzwurm bekannt, die weniger freudig genannt würden. Zu verschiedenen Tieren gab er umfangreichere Erläuterungen, so zum Hirschkäfer. Diese Tiere würden das Geweih zu Revierkämpfen und zum Kampf um Weibchen nutzen.
Mit seinem Vortrag weckte der Wissenschaftler Lust auf den Besuch der Ausstellung, in der die Käfer durch Farb- und Formenfülle und biochemische Leistungen bestechen und im Aussehen zum Teil polierten Stückchen Edelmetall gleichen.
Dicht umringt war Karisch bei seinen Experimenten. So demonstrierte er, dass sich Käferarten auch an ihren Gerüchen erkennen lassen. Zudem gelangte er mit zahlreichen Besuchern ins Gespräch und erläuterte dabei, dass verschiedene Käfer begehrte Dekorations- und Sammelobjekte sind, für die zum Teil mehrere 100 Euro verlangt würden.
Die Wanderausstellung des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte wird bis zum 12. November im Harzmuseum präsentiert. Sie kann montags bis sonnabends von 10 bis 17 Uhr sowie feiertags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.