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11. Romantische Nacht lockt 2500 Besucher aus ganz Deutschland nach Drübeck Kloster präsentiert sich ganz romantisch

Von Julia Schneider 06.08.2012, 05:28

Die 11. Romantische Nacht hat am Sonnabend etwa 2500 Besucher auf das Gelände des Klosters Drübeck gezogen. Zwischen Blumen, Kerzen und bunten Sommerkleidern gaben sich die Gäste kulinarischen und künstlerischen Kostbarkeiten hin.

Drübeck l Mit der 11. Romantischen Nacht im Kloster Drübeck haben die Organisatoren am Sonnabend an die gelungenen Veranstaltungen der Vorjahre angeknüpft: Wieder lustwandelten etwa 2500 Besucher auf dem Klostergelände, wieder kamen sie aus der ganzen Bundesrepublik in den Harz gereist. Traditionell zierten Blumengestecke, Girlanden, Lampions, Strohpuppen und viele andere selbst gefertigte Dekorationen das gesamte Gelände - fleißige Frauen aus der Region hatten sie erneut viele Tage vor dem Fest angefertigt. Dutzende kulinarische Besonderheiten ließen den Gästen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Das Einzige, was in diesem Jahr bei der Romantischen Klosternacht fehlte, waren Regenschauer.

Pflückgedichte in den Bäumen

Bei herrlichem Wetter begrüßte Pfarrer Christoph Carstens, der Geschäftsleiter des Klosters, die Besucher unter der fast 300 Jahre alten Linde inmitten des Klostergeländes. "Ich habe schon jetzt Menschen getroffen, die in jedem Jahr hierher kommen und welche, die das erste Mal bei unserer Klosternacht sind", sagte er. "Ich hoffe, wir erleben alle gemeinsam einen gleichermaßen wunderbaren Abend." Carstens bedankte sich für die besondere Unterstützung bei der Freiwilligen Feuerwehr Drübeck und beim Deutschen Roten Kreuz. Zudem stellte er den Besuchern Pfarrer Dr. Eckart Steinhäuser vor, der mit seinen Kollegen Spenden für das Evangelische Quedlinburger Jugendzentrum "Haltestelle" sammelte. "In den Bäumen hängen wieder unsere Pflückgedichte. Wer eines schön findet, kann es ernten und mit nach Hause nehmen", sagte Carstens weiter und läutete damit den romantischen Abend ein. Die Besucher verteilten sich auf dem ganzen Gelände, aßen, tranken und lauschten den Künstlern.

Über 1500 Kerzen verzaubern das Gelände in der Dunkelheit

Ganz still war es zum Beispiel, als die Berliner Märchenerzählerin Karin Elias im Rosengarten Geschichten vortrug. Im Adelbrinsaal spielte die Gruppe "Das blaue Einhorn" eine Mischung zwischen Kammerkonzert und Straßenmusik, in der Klosterkirche traten die beiden Musiker von "TreCantus" auf.

Vier Mitglieder des Telemann-Kammerorchesters Michaelstein aus Blankenburg musizierten hingegen unter dem Schleppdach der Domäne. Genau daneben speisten die Gäste auf Einladung von Christiane Eleonore Gräfin zu Stolberg-Wernigerode alias Renate Eitz an einer festlich geschmückten Tafel. "Von 1752 bis 1755 war ich Äbtissin des Klosters Drübeck", erzählte sie ihren Gästen. "Und 1786 starb ich in Wernigerode. Aber vielleicht sollte ich diese Information weglassen", witzelte die Dame in historischem Gewand, die sonst die Führungen im Kloster leitet. Viele Besucher tummelten sich auch stets dort, wo der Schnellzeichner Viktor Schreiber Karikaturen von den Gästen aufs Papier brachte. Ein noch größerer Stamm an Fans lauschte der Wernigeröder Gruppe "Prima Vista", die mit zahlreichen Instrumenten wie Saxophon, Flöte und Dudelsack musizierte.

In der Dunkelheit verzauberten nicht nur über 1500 Gläser mit Kerzen das gesamte Klostergelände. Auch das Duo "Hochkant" aus Hildesheim trug mit Akrobatik und Feuerspiel zu einer mystischen Atmosphäre bei.