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Linke-Stadtrat Christian Härtel schlägt im Bauausschuss vor, Zugang zu Containern zu erleichtern Kreuzgefährlich und wacklig: Leitern auf dem Wertstoffhof sollen Rampen weichen

Von Julia Bruns 20.11.2012, 02:20

Ältere Menschen haben auf dem Wertstoffhof in Wernigerode schlechte Karten. Um ihren Grünschnitt in die hohen Container zu werfen, müssen sie eine wacklige, rutschige Leiter erklimmen. Linke-Stadtrat Christian Härtel sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf.

Wernigerode l "Kreuzgefährlich ist das hier auf dieser wackligen Leiter", sagt Uwe Gabler. Der Darlingeröder klettert mit einem Eimer voll Erde und Grünschnitt auf die Leiter, die neben einem der Container auf dem Wertstoffhof am Köhlerteich in Wernigerode steht. Bei Laub und Matsch auf den Aluminiumsprossen muss er sich vorsehen, dass er nicht ausrutscht, während er den schweren Eimer über die Kante des Containers hievt.

"Ich war vor kurzem in München auf einem Wertstoffhof", berichtet er. "Der war der reinste Luxus gegen diesen hier." Uwe Gabler muss sich beeilen. Hinter ihm warten schon die nächsten Leute mit großen Säcken voll mit Ästen und Heckenschnitt. Zu jedem Container führen nur zwei Leitern. Wenn beide besetzt sind, ist Warten angesagt.

"In München führte eine 1,50 Meter breite Plattform zum Container", erklärt Gabler. "Und dann stand man etwas erhöht, so dass kein umständliches Anheben der schweren Säcke notwendig war." Das Beispiel von Uwe Gabler zeigt: Es gibt auch Wertstoffhöfe, auf denen wacklige Leitern der Vergangenheit angehören. "Etwa ein Drittel der Wernigeröder sind über 60 Jahre alt", sagt Christian Härtel. "Besonders für diese 10000 Bürger sollte eine barrierefreie Lösung her."

Der Linke-Stadtrat ist ebenfalls auf dem Wertstoffhof, nachdem sich mehrere Bürger bei ihm über die Bedingungen bei der Grünschnittentsorgung in Wernigerode beschwert hatten. Sein Urteil: "Hier herrscht dringender Handlungsbedarf. Die Träger Stadtverwaltung und Entsorgungswirtschaft sollten gemeinsam nach einer Möglichkeit suchen, den Zugang für Ältere zu den Containern zu erleichtern."

Seine Idee, die Entsorgung durch eine feste Betonrampe oder durch Versenkung der Container im Boden nutzerfreundlicher zu gestalten, hat er im Bauausschuss in Wernigerode am Montagabend vorgestellt. "Schmale Trittleitern sind zu gefährlich", so Härtel. Bei der Entsorgungswirtschaft heißt es, dass die Methode mit den Alu-Leitern auch in Westerhausen und Halberstadt angewandt werde.

Seit die Verbrennung von Gartenabfällen in Wernigerode verboten wurde, herrscht noch mehr Betrieb auf dem Wertstoffhof als ohnehin schon. "Fünf Container à 22 Kubikmeter voll mit Grünschnitt fallen Tag für Tag an", berichtet Ingo Pätsch. "Aber hier herrscht das ganze Jahr über viel Betrieb", so Ingo Pätsch, der auf dem Wertstoffhof arbeitet. Er hilft beim Ausladen, weist Fahrzeuge, die auf den Hof drängen, ein und hat ein Auge darauf, was genau die Bürger in die Container werfen. Pätsch glaubt auch, dass eine breite Rampe Zeit sparen und den Hof, auf dem die Autos oft dicht gedrängt stehen, entlasten könnte.