Spendenaktion Leere Druckerpatronen für Anita aus Derenburg
Eine Welle der Hilfsbereitschaft erfährt seit Jahren Anita aus Derenburg, die sich trotz einer schweren Behinderung zurück ins Leben kämpft. Um ihre Spezialtherapien finanziell abfedern zu können, sammelt die Familie nun leere Druckerpatronen.
Blankenburg - Viele Harzer kennen noch die große Sammelaktion von ausrangierten Kugelschreibern und Filzstiften, die Alexandra Eichner mit ihrer Familie vor mehreren Jahren gestartet hatte. Damals waren hunderttausende Stifte zusammengekommen. Aus ganz Deutschland landeten Pakete in Derenburg, ab und an sogar ganze Kugelschreiber-Sammlungen. Mit dem Erlös dieser Aktion – die Stifte wurden an ein Recyclingunternehmen geschickt – haben Eichners die teuren Spezialtherapien für ihre Tochter Anita finanziell abgefedert. Denn bis heute kämpfen sie immer noch darum, dass die Kosten für die Behandlungen im slowakischen Adeli-Center von den Krankenkassen übernommen werden. Inzwischen ist die Stifte-Aktion beendet worden.
Training im Adeli-Center
Doch Anitas Weg geht weiter. Das Mädchen, das vor wenigen Tagen seinen 13. Geburtstag feiern konnte, hat erneut einen Aufenthalt in der Slowakei bravourös gemeistert, wie ihre Mutti Alexandra Eichner stolz berichtet. „Sie macht sich super und will selbst viel üben“, berichtet sie. Gerade nach der Operation im Frühjahr sei dieser Reha-Aufenthalt wichtig gewesen, damit die zuvor minimal invasiv operierten Muskeln trainiert werden und nicht wieder verkleben. Um genau zu schauen, wie der Heilungsprozess verlaufen ist und ob eventuell weitere Operationen nötig sind, war Dr. Igor Nazarov extra aus Barcelona ins Adeli-Center gereist.
Positiv entwickelt
„Vor ein paar Jahren hätten wir nicht geglaubt, dass Anita sich so positiv entwickeln wird“, sagt Alexandra Eichner, die von ihrem Weg und den Therapien überzeugt ist. Anita war in der 28. Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von nur 810 Gramm geboren worden. Anders als ihre Zwillingsschwester erlitt Anita bei der Geburt eine Hirnschädigung und eine sogenannte Zerebralparese. Sie konnte sich daher geistig und körperlich nicht so entwickeln, wie gesunde Kinder. Durch die Spezialtherapien in der Slowakei kann sie inzwischen Fahrrad fahren, sie geht zur Schule, spricht nach, was ihr vorgelesen wird. „Vieles kann sie schon auswendig“, ist ihre Mutti stolz.
Sammelstellen eingerichtet
Um diesen Weg weiterzugehen und die Therapien, die es in dieser Form in Deutschland nicht gibt, finanziell zumindest etwas abfedern zu können, haben Eichners in Kooperation mit einer Recyclingfirma damit begonnen, leere Druckerpatronen zu sammeln. Dazu haben sie die „Tintenkiste“ ins Leben gerufen. „Wo auch immer im Homeoffice, beim Homeschooling oder im Büro der Drucker gebraucht wird: Die leeren Patronen nicht in den Müll werfen, sondern spenden“, bittet Alexandra Eichner die Harzer um Unterstützung. „Auch die Umwelt profitiert davon, weil weniger Müll anfällt und weniger Ressourcen für neue Produkte eingesetzt werden müssen“, erläutert sie. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass nur Patronen von Tintenstrahldruckern mit einer Druckkopf-Platine abgegeben werden und keine Toner oder Tintentanks. Das Sammeln und Abgeben der leeren Druckerpatronen ist ganz simpel: Einfach bei Alexandra Eichner melden, wo gesammelt wird. Sie setzt sich dann mit allen Spendern in Verbindung, verteilt Werbematerial zum Verbreiten der Aktion und natürlich die „Tintenkisten“, in der die Patronen gesammelt werden können.
Weitere Sammelstellen gefragt
Die Apotheke im NordharzCenter in Blankenburg ist bereits die erste Sammelstation. „Vielleicht schaffen wir es, in der Region noch mehr Sammelstellen einzurichten“, hofft Anitas Mutti. Für jede Druckerpatrone spendet das Recyclingunternehmen immerhin einen Euro an den Verein „Lachen Leben Laufen für Anita“.
Kontakt per E-Mail an alexeichner1979@googlemail.com – Spendenkonto IBAN: DE07 8105 2000 0901 0594 39 (Harzsparkasse NOLADE21HRZ) – www.lachenlebenlaufenfueranita.de.