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Besucherzahlen Mieser Sommer für Schierkes Arena

Schluss mit Plastik-Eis: Nachdem die Sommersaison in der Schierker Feuerstein-Arena gefloppt ist, hoffen die Mitarbeiter auf den Winter.

Von Ivonne Sielaff 17.10.2018, 01:01

Wernigerode l Die Plastik-Eisbahn ist abgebaut, der Hüpfparcours eingelagert. Hinter Arena-Chef Andreas Meling und seinen Mitarbeitern liegt eine magere Sommersaison. Gerade einmal 9000 Gäste haben die Schierker Feuerstein-Arena zwischen Mai und Oktober als Freizeit- oder Veranstaltungsstätte besucht. Nach der erfolgreichen Eislaufsaison im Winter mit 32.000 zahlenden Besuchern ein enttäuschendes Ergebnis. „Der Sommer ist hinter unseren Erwartungen zurück geblieben“, sagt Meling. „Das muss man fair sagen.“

Das erste Betriebsjahr sei für alle ein Testjahr, so Meling. Erste Analysen hätten gezeigt, dass die Sommerangebote eher von Familien mit kleinen Kindern angenommen wurden. „Finanziell gesehen war das schlecht, weil wir erst ab sechs Jahren Eintritt erheben.“ Attraktion wie Hüpfen und Bouldern hätten nicht das Echo hervorgerufen, das man erwartet hatte. „Was uns fehlt, ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt der Arena-Chef. „Um zu hüpfen und zu klettern, kann ich auch nach Thale, Halberstadt oder in die Stadtfeld-Turnhalle fahren.“ Das Schlittschuhlaufen auf gemieteten Plastikmatten sei beim Publikum komplett durchgefallen. „Wir werden es deshalb nicht wieder anbieten.“

Wichtig seien „ordentliche Sommerangebote“ für die ganze Familie und alle Altersklassen, sagt Meling. Ob das politisch gewollt sei, müsse in den nächsten Monaten in den Fachausschüssen diskutiert werden.

Auch wenn die detaillierte Saisonauswertung noch folgt, ist Andreas Meling seit dieser Woche auf den Winter fokussiert. Denn Ende nächster Woche soll wieder Eis unter dem Dach der Arena produziert werden. Voraussetzung dafür sind fallende Temperaturen und idealerweise Nachtfrost. „Ziel ist es, die Arena am ersten November-Wochenende wieder für Schlittschuhläufer zu öffnen.“ Die Eismeister Steven Miehe und Jens Frömmelt stehen bereit und warten auf ihren Einsatz – jetzt sogar mit Zertifikat. Die Arena-Mitarbeiter haben in den vergangenen Monaten eine Ausbildung absolviert und dürfen sich ab sofort geprüfte Fachkraft für Eissportanlagen nennen. Hinter Miehe und Frömmelt liegen 14 Tage Theorie in Köln, Praxisunterricht in Frankfurt am Main sowie eine schriftliche Hausarbeit.

Neben Schlittschuhlaufen und Eishockeytraining setzen Meling und seinen Mitarbeiter im Winter und auch 2019 wieder auf Veranstaltungen, um Besucher anzulocken. Fest eingeplant seien die Schierker Wintersportwochen, Angebote wie Eisdisco und Eislauf-Kurse sowie die Vorrunde der Deutschen Pondhockey-Meisterschaft. Für die wärmeren Monate stehen unter anderem die Walpurgisfeierlichkeiten, die 24-Stunden-Trophy, ein Sommer-Biathlon und der Sommerlauf auf dem Programm.

Aber das ist noch Zukunftsmusik. Von größerem Interesse ist derzeit die Frage, ob die Arena mit dem gedeckelten Betriebskostenzuschuss von 200.000 Euro im Jahr auskommt oder nicht. „Das kann ich einfach noch nicht sagen“, so Arena-Chef Meling. Genauere Erkenntnisse gebe erst der Jahresabschluss. Zudem könne nicht vorher gesagt werden, wie die Wintersaison anläuft. „Wir müssen schauen, ob wir die geplanten Erträge erreichen. Die Sommerflaute hat uns da nicht geholfen.“ Der finanzielle Deckel sei ohnehin „grenzwertig“, sagt Meling. Die Zahl sei lediglich politisch festgelegt und nie auf ihre Plausibilität gerechnet worden.

Hintergrund: Wirtschaftsexperten hatten 100.000 Besucher für 2018 prognostiziert, 60.000 davon als zahlende Gäste.