Monitoring 2017/18 25 Hinweise auf Wölfe im Harz
Spuren des Wolfes werden immer wieder im Harz gefunden. DNA-Analysen sollen Klarheit über die Identität der Raubtiere bringen.
Wernigerode l Langsam erobert sich der Wolf sein einstigen Lebensraum zurück – inzwischen leben 95 Tiere in 13 Rudeln über ganz Sachsen-Anhalt verteilt. Nur in den Wäldern rund um Wernigerode braucht der Isegrimm offenbar etwas länger. Aus den vergangenen zwölf Monaten „liegen wiederholt Hinweise auf die Anwesenheit von Wölfen in der Harzregion vor“, teilt das Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI) auf Volksstimme-Anfrage mit.
Insgesamt 25 Sichtungsmeldungen mit oder ohne Foto, Spuren- oder Rissfunde von Wildtieren und Fotofallenbilder seien bei der Einrichtung in der Altmark eingegangen. Ob und wie viele Tiere tatsächlich in der Region leben, könne „im Moment noch nicht abschließend beantwortet werden“, informiert Antje Weber. Die WZI-Mitarbeiterin weiter: „Der Schwerpunkt der Meldungen in Sachsen-Anhalt liegt aber im Ostharz, obwohl die Meldungen über das gesamte Harzgebiet verteilt liegen.“ So ließen sich derzeit weder Territorien noch ähnliche Strukturen klar erkennen.
Klarheit könnte der Kot der grauen Räuber bringen, der in der Region immer wieder entdeckt wird. Aus einigen der sogenannten Losungen konnten Proben für eine DNA-Analyse gewonnen werden, berichtet Weber. Wie die WZI-Mitarbeiterin erläutert, befinden sich diese Proben zurzeit allerdings noch in der genetischen Analyse. So müsse lasse sich noch nicht sagen, um wie viele und welche Wölfe es sich handelt.
Ein weiteres Problem für die Forscher auf den Spuren der Isegrimms: „Wiederholt wurden aber auch wolfsähnliche Hunde aus der Harz- und Vorharzregion gemeldet. Spektakulärster Fall waren Fotoaufnahmen von vier freilaufenden Wolfshunden im Dezember 2017“, so das WZI. Auch in Wernigerode sorgten im Frühjahr des vergangenen Jahres solche Hunde für Aufregung.
Als tatsächliche Sichtung des grauen Räubers belegt sind Aufnahmen einer Fotofalle bei Wippra im Landkreis Mansfeld-Südharz aus dem Herbst. Das Kompetenzzentrum wertete die drei geschossenen Bilder als gesicherten Nachweis dafür, dass Wölfe auf ihrer Reviersuche im Harz angekommen sind und ihn durchwandern. Dennoch bestehe „weiter Forschungsbedarf, weshalb das WZI darum bittet, alle Hinweise zu melden“, teilt Antje Weber mit.