Wohnhausbrand Nächtlicher Großeinsatz in Hasselfelde
Ein leerstehendes Fachwerkhaus in Hasselfelde stand in Flammen. Ein Feuerwehrmann wurde verletzt.
Hasselfelde l Seit mehr als 15 Jahren steht ein Wohnhaus in der Breiten Straße in Hasselfelde leer. In der Nacht zum Donnerstag, 12. September, wurde das Gebäude ein Raub der Flammen. Das Feuer breitete sich im gesamten Gebäude aus und und zerstörte ein davor geparktes Auto.
Während der Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht. Er wurde mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert, teilt Stadtwehrleiter Dirk Rieche mit. Der Alarm ging nachts um 01.23 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hasselfelde ein, ausgelöst von einem Nachbarn, der den Brand bemerkt hatte.
Innerhalb weniger Minuten waren die Kameraden aus der Stadt an der Hassel vor Ort. Unterstützung kam von den Wehren aus Stiege, Trautenstein, Benneckenstein, Tanne, Elbingerode, Elend und Allrode. Wie der Stadtwehrleiter berichtet, schlugen die Flammen bereits aus dem leer stehenden Wohnhaus, als die Einsatzkräfte dort eintrafen. Ein Teil des Dachstuhls stand in Flammen. Mit einem Großaufgebot von 70 Kameraden kämpften die Wehren gegen die Flammen. Die Einsatzleitungübernahm Ortswehrleiter Sebastian Dinter aus Hasselfelde.
Gelöscht wurde von außen von mehreren Seiten, auch von oben per Drehleiter. Das zeigte bald Wirkung – mehrere Trupps gingen unter Atemschutz in das Gebäude. So konnte der Brand in den Vormittagsstunden gelöscht werden. Während der Löscharbeiten musste die Bundesstraße 81 sowie die 242, die durch den Ort Hasselfelde führen, gesperrt werden. Die Sperrung wurde am Donnerstag, 12. September, um 10.30 Uhr aufgehoben, teilte das zuständige Polizeirevier Harz mit.
„Das benachbarte Gebäude hat auch leichten Schaden genommen“, so Rieche. Eine Brandmauer, die zwischen den beiden Wohnhäusern steht, habe größeren Schaden verhindert. Die Polizei hat den Brandort inzwischen beschlagnahmt. Nach Auskunft einer Sprecherin des Harzer Reviers wird ein Brandursachenermittler seine Arbeit am Freitag, 13. September, aufnehmen. Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf ungefähr 100.000 Euro.
Nach dem Löschen des großflächig betroffenen Fachwerkhauses wurden die Gebäudeöffnungen wie Fenster und Türen von der Feuerwehr verschlossen. Wie Oberharz-Ordnungsamtsleiter Roland Krebs auf Volksstimme-Nachfrage mitteilte, sei die Eingangstür zum Haus im vergangenen Jahr gesichert worden. Das Tor, an dem der Brand vermutlich begann, sei – bis zur Nacht zum Donnerstag – hingegen immer verschlossen gewesen. „Das einstige Wohnhaus gehört einer Firma aus Nordhausen“, so Krebs. Das Problem sei, dass diese Firma nicht mehr existiere.
Seit mehreren Jahren versuchen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Oberharz am Brocken einen Eigentümer oder Verantwortlichen für das Gebäude zu finden. Die Besitzverhältnisse sind weiterhin ungeklärt. Im leerstehenden Haus gebe es weder Strom noch Wasser. Ein defekt am Stromkabel könne so als Brandursache ausgeschlossen werden.