Sägewerk Elbingerode Bratwurst, Lärm und Gattersäge
Mit kreischenden Sägen, kompetentem Vortrag hat das Team vom Schausägewerk Ehrt bei Elbingerode Besucher erfreut. Rückenwind für den Ausbau.
Elbingerode l Irgendwie herrscht immer oder fast immer eitel Sonnenschein, wenn das Schausägewerk Ehrt seine Tore für Besucher öffnet. So auch am Wochenende, als Tischlermeister Peter Ehrt als Nachfahre der einstigen Erbauer des Werkes zahlreiche Besucher in Gruppen begrüßte. Ehrt erläuterte die Geschichte des Werkes und demonstrierte staunenden Besuchern den Lärm, den Mitarbeiter des Sägewerks früher acht Stunden lang ertrugen.
1887 hatten seine Vorfahren das Sägewerk errichtet und bis 1992 als Familienbetrieb geführt. In besten Zeiten mit 15 Mitarbeitern. Danach trat Stille ein, wo einst jahrzehntelang gesägt und geklopft worden war. Bis 2011.
Da kam die Idee eines Schausägewerkes auf, um die Industriegeschichte des einstigen Leiterwerkes zu bewahren. 2014 konnten die ersten Gäste wieder sehen, wie nach alter Art aus Baumstämmen Nutzholz und nützliche Gegenstände entstanden. Die Arbeitsförderungsgesellschaft Harz (AFG) wurde Pächter der Anlage. Bis zu acht Mitarbeiter sind über die AFG heute im Sägewerk tätig. Sie bauen Bänke, Schautafeln, Brückenteile und alles, was zur Instandhaltung der touristischen Infrastuktur in der Region gebraucht wird. Die Zusammenarbeit, so Peter Ehrt, sei sehr gut. Das gelte auch für die Aktionen mit der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn aus Blankenburg.
Regelmäßig einmal im Jahr werden Gäste der Sonderfahrten vom Rübeländer Bahnhof bequem per Shuttle ins Schausägewerk gefahren und können so neben der Eisenbahn-Nostalgie gleich auch die alte Industriekultur hautnah erleben. „Das kommt an“, sagt Ehrt, und sieht den Zuspruch als eine Art Rückenwind für die Erweiterung seiner Anlage.
Nachdem die Zuwegung nun eigentumsrechtlich geklärt sei, könne er nächstes Jahr gleich den Bauantrag für eine neue Halle stellen, berichtet Ehrt. In dieser soll dann eine weitere Sehenswürdigkeit aufgebaut werden - eine horizontale Gattersäge, die Baumstämme kreischend und schnell zu Brettern und Bohlen verarbeitet. „Die heute rare Anlage steht in Gröningen und wartet darauf“, schwärmt Ehrt, „endlich bei uns aufgebaut zu werden“. Die Volksstimme bleibt dran.