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Vielversprechender Auftakt der Blankenburger Schlossvorträge von Prof. Dr. Gerd Biegel Schloss-Geschichte wird wieder lebendig

Von Egmont Uhlmann 17.04.2013, 01:12

Das Interesse an der gemeinsamen Geschichte von Blankenburg und Braunschweig ist ungebrochen. Zum Auftakt einer Vortragsreihe war der Theatersaal des Schlosses bis auf den letzten Platz besetzt.

Blankenburg l "Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne" sowie "Carl 300" lauten zwei Braunschweiger Projekte, in deren Rahmen in diesem Jahr auch drei Blankenburger Schlossvorträge von und mit Prof. Dr. Gerd Biegel auf dem großen Schloss Blankenburg stattfinden. Den ersten Vortrag unter dem Titel "... aufrichtige Freude der Blankenburger - Blankenburg als Schicksalsort von Welfen und Hohenzollern seit 1913" hielt der Direktor des Braunschweiger Instituts für Regionalgeschichte bereits am vorigen Sonntag.

Das Interesse der Blankenburger und Freunde der Stadt war an dem Nachmittag so groß, dass der Theatersaal des Schlosses als Veranstaltungsort bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Prof. Biegel eröffnete den ersten Vortrag seiner Reihe mit einigen Fakten zur Heiratspolitik der Welfen und Hohenzollern, die mit der Hochzeit des Welfen Ernst August von Braunschweig und Lüneburg mit der Hohenzollernprinzessin Victoria Luise vor 100 Jahren in Berlin ihren Anfang nahm. Im November 1913 bestiegen die beiden den Thron im Herzogtum Braunschweig. Am 16. Mai 1914 hielt das Paar in Blankenburg feierlich seinen Einzug und bewohnte während des Ersten Weltkriegs bei seinen Besuchen das Kleine Schloss. Hier wurde Tochter Friederike, die spätere Königin von Griechenland und Mutter der heutigen spanischen Königin, 1917 getauft.

Nach 1918, dem Ende der Monarchie in Deutschland, wurde Schloss Blankenburg dem braunschweigischen Herzogspaar 1926 als Privatresidenz zugesprochen. Bis 1945 wurde es als solche genutzt. Dann flüchtete das Paar vor den einrückenden Russen auf die Marienburg bei Hildesheim.

Mit dem Thema "Die Monarchie endete in Blankenburg. Herzoglicher Glanz und soziale Krisenzeit - Braunschweig und Blankenburg am Beginn des 20. Jahrhunderts" wird die Vortragsreihe mit Gerd Biegel am Sonntag, 9. Juni, fortgesetzt. Sein Abschlussvortrag am Sonntag, 15. September, heißt dann: "Von Hastebeck nach Blankenburg. Herzog Carl I. von Braunschweig und Lüneburg (1713 bis 1780) und Blankenburg in Geschichte und Literatur."