1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Schnelle Herde forderte enorme Leistungen

Landes-Leistungshüten in Iden Schnelle Herde forderte enorme Leistungen

26.08.2011, 04:41

Iden (ako). Das Landes-Leistungshüten der Schäfervereine Sachsen-Anhalts fand am vergangenen Wochenende in Iden statt. Zeitgleich eröffnete Anne-Marie Keding, Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, den neuen Schafstall an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau.

Sechs Teilnehmer aus vier Vereinen des Landesschafzuchtverbandes Sachsen-Anhalt hatten sich für den Wettbewerb qualifiziert. Den Altmärkischen Schäferverein vertrat Hartmut Wöhlbier aus Emden im Bördekreis. Aus dem Burgenlandkreis nahm Ralf Droyßig teil. Drei Schäfer aus dem Saalekreis erreichten die Qualifikation für das Landes-Leistungshüten. Schäfergeselle Michael Winz zog als Sieger des Leistungshütens des Schäfervereines Mittlere Saale in die nächste Wettbewerbsrunde ein. Sein Vater Martin Winz und Bruder Christian Winz qualifizierten sich über die Punkteliste für das Landeshüten. Beide sind Schäfermeister. Schäfergeselle Holger Pilz vertrat den Schäferverein Harzer Land. Dem Losverfahren folgend, traten die Schäfer in dieser Reihenfolge den Hütewettbewerb an.

Für Michael Winz war die Qualifikation als Sieger seines Vereines eine Premiere. "Zum ersten Mal hat er seinen Vater im Vereinsausscheid überrundet", berichtete Dr. Hans-Jörg Rösler. "Zwar hat er mit seinem Vater punktgleich gelegen. Aber Michael konnte die bessere Hüteleistung vorweisen", erklärte der Geschäftsführer des Landesschafzuchtverbandes. Vor hunderten Zuschauern moderierte er das Treiben auf der Wiese neben dem neuen Schafstall.

Dem fachlichen Urteil von vier Wertungsrichtern mussten sich die Schäfer stellen. Reimund Nagel, Dirk Strathausen, Werner Haring und Wolfgang Hedel verfolgten die Hüteleistung und das Zusammenspiel von Schäfer und Hunden. Unterschiedliche Aufgaben legt das Reglement des Wettbewerbes fest. Die Idener Herde, mit einem Bestand von 350 Tieren, war insgesamt nicht einfach zu hüten, wie Dr Hans-Jörg Rösler nach der Veranstaltung resümierte. "Sie war zwar führig, aber auch sehr flott unterwegs und wollte teilweise regelrecht vorstürmen." Für den Hüter und sein Hundegespann stellte es eine enorme Aufgabe dar, die Tiere geordnet aus dem Pferch und über den Parcours zu führen. Enges Gehüt und weites Gehüt, das Treiben über eine Brücke und auch die simulierte Situation im öffentlichen Straßenverkehr waren zu meistern.

Dass Hunde und Hüter durch die Herde stark gefordert waren, zeigte schon die Dauer der einzelnen Hütedurchgänge. 35 bis 40 Minuten statt der avisierten vollen Stunde für den gesamten Parcours verzeichneten die Wertungsrichter. Die höchstmögliche zu erreichende Wertung lag bei 115 Punkten. Mit 99,75 Punkten ging Martin Winz schließlich als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Gefolgt von Hartmut Wöhlbier mit 88,88 Punkten auf dem zweiten Platz und Holger Pilz mit 82,88 Punkten. Alle drei erhielten je drei Zusatzpunkte für das korrekte Auftreten im Wettbewerb.

Am kommenden Wochenende wird Martin Winz beim Bundesausscheid antreten. In Landscheid, in Rheinland-Pfalz, wird er die Schäferzunft Sachsen-Anhalts repräsentieren.