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Begeisterndes Ostrock-Konzert in der Wernigeröder Kulturarena mit der Band "Hurensöhne" Schöne Erinnerungen an eine "Zeit, die nie vergeht ..."

Von Sandra Reulecke 10.12.2011, 05:22

Wernigerode l Da wurden Erinnerungen wach: an den ersten Kuss, das erste Konzert und an eine "Zeit, die nie vergeht". Das Konzert der "Hurensöhne" in der Wernigeröder Kulturarena wurde für gut 200 Besucher zur Reise in die eigene Vergangenheit.

Die Haare sind etwas grauer geworden, der Kleidungsstil hat sich verändert und viele Besucher des "Hurensöhne"-Konzerts haben mittlerweile erwachsene Kinder. Doch schon die ersten Takte der Musik, unverkennbar Klänge der DDR-Band "Karat", versetzten das Publikum der ausverkauften Wernigeröder Kulturarena zurück in ihre Jugend, zurück in die 80-er Jahre.

"Herbert hätte sich gefreut, heute in Wernigerode zu sein. Er war ein fröhlicher Mensch und hätte nicht gewollt, dass wir traurig sind. Also lasst uns feiern", begrüßte der Sänger Enrico Schelzer das Publikum. Seine Band, "Die Hurensöhne", Michael Barakowski und Hans Wintoch eröffneten die Gedenk-Tour zu Ehren von Herbert Dreilich. Der Sänger der DDR-Gruppe "Karat" war am 12. Dezember 2004 im Alter von nur 62 Jahren verstorben.

Während des umjubelten Auftritts wechselten sich deutsche Klassiker wie "Der Clown" und "Schwanenkönig" mit Uraufführungen der letzten Herbert-Dreilich-Kompositionen und bekannten Liedern internationaler Interpreten ab. Auf einer großen Leinwand hinter der Rockband wurden Ausschnitte aus den jeweiligen Musikvideos und Aufnahmen des aktuellen Konzerts gezeigt.

Hans "die Geige" Wintoch begeisterte das Publikum mit seiner Spielfertigkeit und seinem Gesang beim Eric-Clapton-Song "Tears in Heaven". Der Musiker gilt bis heute als Idol der DDR-Musikszene und spielte mit bekannten Bands wie den Puhdys und City.

Spätestens als Michael Barakowski seinen größten Hit "Zeit, die nie vergeht" sang, stimmten wohl alle 200 Konzert-Besucher lauthals und textsicher ein.

Der krönende Abschluss des Konzerts war für viele Zuschauer jedoch die zweite Zugabe: der weit über die Grenzen der DDR bekannte Hit "Über sieben Brücken".

Die gleichnamige Platte war auch die erste, die sich Enrico Schelzer 1979 selbst kaufte. "Dieses Album war für mich der Auslöser, Musik machen zu wollen. Einen Monat nach dem Kauf meldete ich mich in der Musikschule an", verriet er. Mittlerweile unterrichtet er selbst in der Wernigeröder Musik-Schule von Thomas Schicker. So lag es nahe, dass sich junge Künstler aus seiner Talentschmiede im Vorprogramm des Konzerts präsentierten und das Publikum ordentlich anheizten.