RAnking Die zehn schönsten Höhlen im Harz: Was man im Harz unbedingt gesehen haben muss
Die Höhlen im Harz zählen mittlerweile zu den beliebtesten Touristenattraktionen in der Region. Egal ob Sommer oder Winter, hier kann man oft rund ums Jahr etwas erleben. Die zehn schönsten Höhlen im Harz haben wir zusammengestellt.
Blankenburg/Appenrode/Oberharz am Brocken - Der Harz hat viel zu bieten. Er lockt mit unberührter Natur, Waldseen und unzähligen Wanderwegen. Ganz vorne in der Reihe der Ausflugstipps im Harz stehen die Höhlen. Viele von ihnen sind Tropfsteinhöhlen im Kalkstein, die durch Auswaschungen entstanden sind. Sie beinhalten oft auch archäologische Fundstätten.
Hier stellen wir die zehn schönsten Höhlen vor. Das Ranking beruht auf den Bewertungen der Nutzer, die bei Google, den Höhlen Sterne von eins (schlecht) bis fünf (hervorragend) vergeben haben.
Ein weiteres Kriterium ist die Anzahl der Bewertungen. Um ein möglichst allgemeingültiges Meinungsbild gewährleisten zu können, wurden nur Höhlen mit mehr als 90 Bewertungen berücksichtigt. Unter den Höhlen, die beide Kriterien erfüllten, wurden die zehn besten für das Ranking herausgesucht. Bei gleicher Punktzahl im Gesamteindruck entscheidet die Anzahl der Bewertungen: Je mehr, desto besser.
Platz 1: Barbarossahöhle im Kyffhäuser in Thüringen
Platz 1 belegt die Barabarossahöhle. Sie liegt im Norden Thüringens an der Grenze zum Südharz. Die Barbarossahöhle ist eine von zwei zugänglichen Anhydrithöhlen weltweit und damit eine wahre Rarität. 13.000 Quadratmeter ist die Schauhöhle im Geopark Kyffhäuser in Thüringen groß.
Am 20. Dezember 1865 wurde das Naturwunder zufällig von Bergleuten bei der Suche nach Kupferschiefer entdeckt und bereits wenige Wochen später als Schauhöhle freigegeben.
Hier kann man mit allen Sinnen Erdgeschichte erleben und viel Interessantes über ein spannendes Stück deutsche Geschichte erfahren.
Riesige Hohlräume und kristallklar, blaugrün schimmernde Seen mit eindrucksvollen Deckenspiegelungen verzaubern jeden Besucher. Von Decken und Wänden wachsen skurril gebogene Gipslappen herab, die an aufgehängte Felle erinnern.
Kein Wunder also, dass bereits über 3500 Googlenutzer diese Höhle mit durchschnittlich 4,7 Sternen bewertet haben. Damit hat es die Bararossahöhle im Ranking auf Platz 1 geschafft. Die Höhle kann von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Adresse: Mühlen 6, OT Rottleben, 99707 Kyffhäuserland.
Platz 2: Die Sandsteinhöhlen bei Blankenburg
Im „Heers“, auf einer Waldlichtung unterhalb des Regensteins bei Blankenburg, so groß wie ein Fußballplatz, befinden sich mächtige Sandsteinfelsen in denen sich teilweise Höhlen gebildet haben.
Die Sandsteinhöhlen liegen gut versteckt und gehören zu den Geheimtipps im Harz. Freunde der Harzer Wandernadel haben diesen Platz als „Schönste Stempelstelle des Jahres 2009“ ausgewählt.
Die Ursprünglichkeit und die Kraft der Natur werden hier deutlich. In frühgeschichtlicher Zeit sollen die Germanen diesen Platz als Versammlungsplatz genutzt haben. Vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier reiner weißer Stubensand gewonnen. Auf dem ersten Blick ähneln die Sandsteinfelsen auch den Kreidefelsen auf Rügen.
Im Jahr 2016 waren die Sandhöhlen ein Drehort für den deutschen Märchenfilm: Das singende, klingende Bäumchen. Seit dem Jahr 2018 sind die Höhlen als Kulturdenkmal ausgewiesen.
Platz 3: Höhlenwohnungen in Langenstein
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts lebten ungefähr sechs Kilometer von Halberstadt entfernt in Langenstein eine ganze Anzahl von Familien in den Wohnhöhlen. Wann die ersten Höhlen dort entstanden ist unbekannt, doch es wird vermutet, dass sie schon aus der germanischen Siedlungszeit stammen.
Bekannt ist, dass zwei Höhlen zu Wohnungen ausgebaut wurden, nachdem eine 1177 errichtete Burg von Bischof Ulrich von Halberstadt aufgegeben wurde. Die Höhlenwohnung Nr. 11 war bis 1916 bewohnt.
Zwischen 1855 und 1858 wurden diese Wohnungen von jungen Landarbeiterfamilien aus den Sandsteinwänden gegraben. Jede dieser Höhlenwohnungen verfügte über ein Wohnzimmer, eine Küche, Schlafstube, Kinderschlafstätte und Vorratsraum. Fast 1200 Googlenutzer haben diese besondere Höhlen durchschnittlich mit 4,7 Sternen bewertet.
Die Höhlenwohnungen können laut harztourist.de eigenständig zwischen 10 und 16 Uhr besichtigt werden. Führungen sind für größere Gruppen in Absprache mit Herrn Scholle vom Langensteiner Höhlenwohnungen e.V. über Tel. 03941 / 602104 möglich. Adresse: Schäferberg 35, 38895 Halberstadt OT Langenstein
Platz 4. Karsthöhle Kelle bei Appenrode
Im Südharzer Gipskarstgebiet befindet sich die Kelle, eine Resthöhle im Karstgestein und ältestes Naturdenkmal des Landkreises Nordhausen in Thüringen. Diese Karsthöhle liegt zwischen Ellrich und Ilfeld nahe des Ortes Appenrode in einem mehrere dutzend Hektar großen, "Kellholz" genannten Waldstück.
Die Kelle besitzt einen etwa 5 Meter tiefen Höhlensee. Ihre heutigen Ausmaße betragen etwa 25 Meter in der Höhe, 16 Meter in der Breite und 20 Meter in der Länge. Die Kelle liegt direkt am Karstwanderweg und läßt sich über diesen sowie von anderen umgebenden Orten aus gut erwandern. Der Weg zu diesem Naturdenkmal ist gut ausgeschildert.
Über eine Treppe kann der Wanderer den Erdfall betreten und einen Blick in die Resthöhle werfen. An heißen Sommertagen empfängt den Besucher am Eingang zur Kelle angenehm kühle Höhlenluft. Das Wasser des Höhlensees ist ebenfalls sehr kalt und ohne Leben. Die Karsthöhle ist von 99 Nutzern mit durchschnittlich 4,6 Sternen bewertet worden.
Platz 5. Die Baumannshöhle in Oberharz am Brocken
Die Baumannshöhle ist die älteste Schauhöhle Deutschlands. Der Sage nach wurde sie Mitte des 16. Jahrhunderts zufällig von dem Bergmann Friedrich Baumann entdeckt, als dieser auf der Suche nach Eisenerz war. Schon seit 1646 finden organisierte Führungen statt.
Auch der Dichter Johann Wolfgang von Goethe hat die Baumannshöhle im Harz gleich mehrfach besucht, weil er von dem gewaltigen Tropfsteinschmuck der Höhle derart begeistert war. Nach ihm hat man den größten Hohlraum, den Goethesaal, in dem sich auch der künstlich angelegte Wolfgangsee und Deutschlands einzige untertägige Naturbühne befinden, benannt. Hier finden zahlreiche Veranstaltungen statt, wie Theateraufführungen, Trauungen oder Firmenevents.
Die Baumannshöhle ist von Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 15.30 Uhr (letzter Einlass) geöffnet. Adresse: Blankenburger Str. 36, 38889 Oberharz am Brocken. Das Ticket sollte, wenn möglich vorher, online gebucht werden.
4399 Besucher haben die Baumannshöhle bei Google mit durchschnittlich 4,5 Sternen bewertet. Nutzer Oliver Walker schrieb: "Wunderschöne Tropfsteinhöhlen, sehr empfehlenswert. Durch Corona leider keine Führung aber Personal ist vor Ort, falls man fragen hat."
Platz 6. Schauhöhle Heimkehle im Südharz
Die Schauhöhle Heimkehle ist eine von etwa 200 bekannten Höhlen des südharzer Sulfatkarstes. Sie liegt in der Gemarkung Uftrungen (Sachsen Anhalt), Urbach (Thüringen) und Görsbach (Thüringen), ungefähr 1,5 Kilometer von der Gemeinde Uftrungen (Landkreis Mansfeld Südharz) entfernt.
Der Betreiber der Schauhöhle ist die Gemeinde Südharz. Die Gesamtlänge beträgt etwa 2 Kilometer. Im touristisch erschlossenen Teil sind derzeit 600 Meter Führungsweg nutzbar. In der Höhle verläuft die Landesgrenze zwischen Sachsen Anhalt und Thüringen.
Glasklare unterirdische Seen und eine über 22 Meter hohe Halle – der Große Dom – erwarten die Besucher der Höhle Heimkehle.
Dieses beeindruckende Naturphänomen der sogenannten Laughöhle wurde über Jahrtausende von den Flüssen Thyra, Krebsbach und Krummschlacht aus dem weichen Untergrund des Sulfatkarstes gewaschen.
Adresse: Schauhöhle Heimkehle, An der Heimkehle 1, 06536 Südharz OT Uftrungen. Von November bis März hat die Höhle von Freitag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Platz 7: Daneilshöhle im Huy bei Röderhof
Wer im Huy, einem Höhenzug im Harz, aufgewachsen ist, hat den einen oder anderen Wandertag dorthin mit der Schule unternommen und kennt sie gut: die Daneilshöhle. In einer Felswand umgeben von Buchenbäumen bei Röderhof finden sich drei miteinander verbundene Räume und dort hat vor vielen Jahren der Räuber Daneil gewohnt.
Die Räume sind offenbar durch Auswaschung im Tertiär oder in der Eiszeit entstanden sind. Hier soll einst der Räuber Daniel gewohnt haben. Die Sage kann an einer Infotafel bei der Daneilshöhle nachgelesen werde.
Bei der Daneilshöhle können Familien mit Kindern verweilen. Sie bietet jedoch auch den idealen Ausgangspunkt für weitere Wanderungen durch den Buchenwald. So kann zum Beispiel weiter zur Huysburg oder zum Wartenturm Sargstedter Warte gewandert werden.
Wie man zur Daneilshöhle kommt: ins Navi Röderhof eingeben und bis zum Röderhofer Teich (bei Google Maps steht: der krumme Teich) fahren. Dort finden sich ein paar Parkplätze. Von dort geht der Besucher, vorbei an der Gaststätte „Jagdhütte“ auf betonierter Straße bis zum Verbotsschild. Dann noch ein kurzes Stück weiter den Waldweg links entlang und schon sieht man die Räuberhöhle.
Platz 8: HöhlenErlebnisZentrum – Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund
Im Iberg bei Bad Grund befindet sich die berühmte Iberger Tropfsteinhöhle. Sie ist viele Millionen Jahre alt und zählt zu den meist besuchten Schauhöhlen und Sehenswürdigkeiten im Harz seit 1874. Ihre seltene Entstehungsgeschichte und die Verknüpfung mit dem historischen Bergbau machen sie europaweit einzigartig. Als Reich des Zwergenkönigs Hübich macht sie auch jedes Kind neugierig.
Außerdem trifft man hier auf die bronzezeitlichen Toten aus der Lichtensteinhöhle – die bisher älteste genetisch belegte Großfamilie der Welt –, auf ihr nachgebautes Höhlengrab und sogar auf heute lebende Nachfahren des Clans.
Adresse: An der, Tropfsteinhöhle 1, 37539 Bad Grund (Harz). Von Dezember bis Juni hat die Höhle Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Platz 9: Die Einhornhöhle in Herzberg am Harz
Die zwischen Herzberg und Bad Lauterberg gelegenen „Harzer Dolomiten“ mit der sagenumwobenen Einhornhöhle haben einen besonderen Stellenwert als bedeutendes Naturerlebnis auf kleinstem Raum.
Der Mythos des Einhorns hat schon immer Menschen in seinen Bann gezogen. Die zu Pulver zermahlenen Gebeine des "Unicornu fossile", des ergrabenen Einhorns, waren Jahrhunderte lang europaweit als Medizin begehrt. Selbst berühmte Forscher wie Goethe und Leibniz begaben sich auf die Suche. Und auch heute noch wird gerade von den jüngeren Besuchern in der Höhle immer wieder nach dem Einhorn gefragt.
All die vielen Knochen stammen allerdings von längst ausgestorbenen eiszeitlichen Tieren wie Höhlenbären und Höhlenlöwen. Hausherren der Höhle waren zudem über viele Jahrzehntausende die Neandertaler. Die Höhle ist auch für Rollstuhlfahrer zugänglich.
1512 Besucher haben die Einhornhöhle mit durchschnittlich 4,3 Sternen bewertet. Die Einhornhöhle hat nur noch bis 31. Oktober geöffnet. In den Wintermonaten schließt sie. Adresse: Die Einhornhöhle Geopark Harz - Infozentrum, Haus Einhorn OT Scharzfeld, 37412 Herzberg am Harz.
Platz 10: Hermannshöhle in Oberharz am Brocken
Die Hermannshöhle wurde einst zufällig bei Straßenbauarbeiten im 19. Jahrhundert entdeckt. Nur rund fünf Minuten Fußweg entfernt von der Baumannshöhle beeindruckt sie neben der Vielzahl einzigartiger Tropfsteinformationen insbesondere durch ihre riesigen, bis zu 50 Meter hohen Hohlräume.
Die typische Flusshöhle ist unter anderem bekannt geworden durch die zahlreichen Knochenfunde des Höhlenbären. Die wesentlich größere Höhle beherbergt nicht nur die Fledermäuse, sondern auch die ebenfalls seltenen Grottenolme. Sie leben in einem künstlich angelegten See, welcher eine Tiefe von rund 80 Zentimetern und eine permanenten Wassertemperatur von sieben Grad aufweist.
Die Hermannshöhle schließt jedes Jahr vom 1. November bis 31. März." Sie ist eine Höhle, in der Tiere leben und diese sollen in der kälteren Jahreszeit zur Ruhe kommen" berichtet Markus Mende, Betriebsleiter der Baumanns- und Herrmannshöhle.
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