Seilbahn-Projekt Waldtausch hat Rechtskraft erhalten
Der Waldtausch zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Wernigerode wurde mit einer Vertragsunterzeichnung offiziell besiegelt.
Wernigerode l Der Waldtausch ist vollzogen. 146 Hektar Landeswald und 163 Hektar Wernigeröder Stadtwald haben nun offiziell den Besitzer gewechselt. Dietmar Ostermann, Sachgebietsleiter im Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten mit Sitz in Halberstadt, war dazu nach Wernigerode ins Rathaus gekommen. „Es hat keine zehn Minuten gedauert, war ganz unspektakulär“, sagt Pressesprecher Tobias Kascha auf Volksstimme-Nachfrage. „Als Stadt freuen wir uns, dass der Flächentausch nun mit dem 1. Februar 2018 endlich Rechtskraft hat.“ Dies ist Voraussetzung für den geplanten Bau einer Ganzjahres-Erlebniswelt mit Seilbahn und Skipiste in Schierke unter Federführung eines privaten Investors. Die Stadt, die Eigentümer der Fläche ist, würde sich mit Planungs- und Erschließungskosten beteiligen sowie bei Fertigstellung Pachtgebühren erheben können. Derzeit befindet sich das Winterberg-Projekt noch im Raumordnungsverfahren.
Die finale Vertragsunterzeichnung war schon für den 12. September 2017 geplant. Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) hatte den wertgleichen Tausch in letzter Minute gestoppt und auf Eis gelegt, weil sie den Vorgang selbst prüfen wollte. Damals war Bernd Dost, Chef des Landesforstbetriebes auf dem Weg nach Wernigerode gewesen.
Der Waldtausch an sich war von langer Hand vorbereitet und so gut wie besiegelt. Die Landesregierung hatte 2014 beschlossen, Landeswald für die Ortsentwicklung Schierkes abzugeben. Der Finanzausschuss des Landtages hatte zugestimmt. 2015 unterzeichneten Stadt und Land die Vereinbarung unter großem Medienrummel. Nach dem Stopp wies Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am 10. Januar die Ministerin Dalbert an, den Tausch bis zum 31. Januar umzusetzen.
Am gestrigen Mittwoch blieb das Blitzlichtgewitter aus, die Presse war nicht erwünscht. Wollte man verhindern, dass sich Wernigerode als Sieger feiern lässt? „Diese Sorge ist völlig unbegründet“, versichert Tobias Kascha und fügt hinzu. „Ohne Presse - das war der Wunsch des Landesamtes, dem wir uns gebeugt haben. Wir sind froh, dass der Waldtausch beendet ist.“