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Wasserwerk Wienrode geht 1965 erstmals ans Netz Seit 45 Jahren weiches Wasser

08.10.2010, 04:17

Seit 45 Jahren liefert das Wasserwerk in Wienrode frisches, weiches Harzwasser bis nach Halle. Am 29. September 1965 floss zum ersten Mal Trinkwasser durch die Leitungen.

Wienrode (jmü). "Am 29. September 1965 um 13 Uhr lieferten wir zum ersten Mal bestes, weiches Trinkwasser aus dem Wasserwerk Wienrode in Richtung Thale", sagt Dieter Gambke, Leiter des Wasserwerks in Wienrode. Gambke ist gleichzeitig Bereichsleiter Ostharz der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH – Mitteldeutschlands größtem Trinkwasserversorger. Er blickt auf das 45-jährige Betriebsjubiläum "seines" Wasserwerks zurück.

"Der Bau des Wasserwerks war ein Bestandteil zur Realisierung des ,Bodewerkes‘, zu dem neben der Rappbodetalsperre auch mehrere Vorsperren, die Überleitungssperre und die Anlagen der Talsperre Wendefurth gehören. Das Bodewerk sollte die Bewohner des Bodetales und des Harzvorlandes vor Hochwasser und Überschwemmungen schützen und das immense Wasserangebot im Ostharz wirtschaftlich nutzbar machen", erklärt Die-ter Gambke. Dazu gehörte vor allem die Errichtung eines Talsperrensystems im Ostharz, aber eben auch des Wasserwerks in Wienrode.

"Sechs Jahre nachdem dann die Rappbodetalsperre, das Kernstück des Bodewerkes, fertiggestellt wurde, konnten wir im Jahre 1965 unser Wasserwerk in Betrieb nehmen. Seither bereiten wir das Oberflächenwasser der Rappbodetalsperre zu weichem Trinkwasser auf, das wir den Bewohnern von Sachsen-Anhalt über das 265 Kilometer lange Fernwasserleitungssystem zur Verfügung stellen."

Um die Versorgungssicherheit für die Kunden zu erhöhen, wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten vorgenommen. "Derzeit erweitern wir zusätzlich unser Leitungssystem mit dem Bau einer Parallelleitung, die von Güsten bis nach Halle verlaufen wird", so Gambke. Damit könnten zusätzliche Kunden vom Wasser aus dem Ostharz profitieren.

Wie das Unternehmen mitteilt, beliefert das Wasserwerk rund eine Million Menschen in Sachsen-Anhalt mit rund 115000 Kubikmeter Wasser pro Tag. Die günstige geografische Lage ermögliche es, das Wasser im freien Gefälle, also ohne zusätzlichen Energieaufwand, über Thale, Quedlinburg, Aschersleben und Bernburg bis nach Halle zu transportieren. Das Versorgungsgebiet des Unternehmens reicht von Halberstadt im Harz über Halle und Leipzig bis Torgau an der Elbe und erstreckt sich südlich bis Freyburg und Zeitz.