Sichtung "Wolf vom Galgenberg" sorgt für Unruhe
Ob Wolf oder Hund - der Streuner auf dem Galgenberg in Wernigerode verunsichert die Anwohner. Das Ordnungsamt ermittelt.
Wernigerode l Keine Ruhe auf dem Wernigeröder Galgenberg: Zwar sind ein paar Tage seit der letzten „Wolfs“-Sichtung vergangen, das mulmige Gefühl ist jedoch geblieben. „Wir haben das Tier Ende März an zwei Tagen früh morgens auf unserem Grundstück gesehen“, sagt Annette Dieckmann, die auf dem Galgenberg nahe des Veckenstedter Wegs wohnt. „Es ist ein sehr großes ungepflegtes Tier“, sagt die Wernigeröderin. „Es war kein bisschen scheu und kam auf mich zu. Da hat man schon Respekt.“ Sie glaube nicht, dass der Streuner wirklich ein Wolf ist. „Aber es ist auch nicht in Ordnung, dass ein Hund hier frei herumläuft.“
Auch auf der anderen Seite der Erhebung, in der Nähe des Schlachthofes, war das Tier Ende März beobachtet worden. „Ob Hund oder Wolf – wer weiß das schon als Laie“, sagt eine Anwohnerin. Durch die ständigen Pressemeldungen über Wolfssichtungen in Sachsen-Anhalt sei sie verunsichert. Deshalb habe ihr Mann auch die Polizei gerufen.
Ordnungsdezernent Volker Friedrich liegen Fotos des gesichteten Tieres vor. „Ich bin kein Fachmann“, sagt er gegenüber der Volksstimme. Die Expertenmeinungen würden da auseinander gehen. „Aber man muss mal die Kirche im Dorf lassen“, so Friedrich. „Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich wieder um den Hund, der im Februar eingefangen wurde.“
Der Tschechoslowakischer Wolfhund, der wochenlang in dem Viertel für Unruhe gesorgt hatte, wurde damals ins Tierheim gebracht und dort von seinem Besitzer abgeholt. „Wir sind dran, wir checken den Vorgang“, versichert Volker Friedrich. Seine Mitarbeiterinnen versuchen derzeit, den Hundehalter aufzuspüren. Dieser sei „nicht so leicht“ zu erreichen. „Er besitzt einen Garten auf dem Galgenberg, wo er den Hund hält. Und er kommt regelmäßig zum Füttern vorbei“, so der Dezernent. Das Grundstück sei nicht gut gesichert, so dass der Hund hin und wieder ausbüxe und für Unruhe sorge. Das Amt prüfe nun, ob das Veterinäramt einzuschalten sei.
Die Stimmung unter den Anwohner auf dem Galgenberg sei entspannt, so der Eindruck des Ordnungsdezernenten. „Wir haben mit vielen Leute gesprochen. Sie sehen das Ganze eher gelassen.“