Musical-Projekt So lässig wie Udo Lindenberg
Jugendliche aus vier Harzer Schulen studieren das Udo-Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“ ein. In Blankenburg wurden Rollen verteilt.
Blankenburg l Langsam wird es ernst für die jungen Musical-Darsteller aus dem Harz – bis November studieren sie ihre eigene Version des Udo-Lindenberg-Musicals „Hinterm Horizont“ ein. 120 Schüler aus Blankenburg, Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg haben sich am Mittwoch in der August-Bebel-Schule in Blankenburg getroffen, um Arbeitsgruppen für das Bühnenprojekt zu bilden. Beim einem ersten Treffen hatten sich die Talente als Sänger, Tänzer und Schauspieler sowie als Techniker, Maskenbildner und Kulissenbauer vorgestellt.
Regisseur Michael Eisenburger, Noah Fischer, der künstlerische Leiter des Projekts, sowie Maskenbildnerin Linda Treude sprachen nun mit Lehrern und Schülern weitere Einzelheiten ab. Schauspiel, Gesang, Tanz, Bühnenbau und Kostüm sollen zunächst getrennt arbeiten und später zusammengeführt werden. Bei einigen Darstellern sind sich die Projektleiter noch unsicher, welche Rolle ihnen ab besten liegt. So mussten sich einige Mädchen und Jungen auf Gesangs-Stücke aus dem Original-Musical genauer vorbereiten und Schauspiel-Dialoge – zum Beispiel ein Streitgespräch am Tisch zwischen Mutter und Vater – improvisieren.
„Es geht nicht darum, dass hier einfach das Hamburger Musical nachgespielt wird“, sagt Michael Eisenburger. Vielmehr sollen die Kinder und Jugendlichen ihr eigenes, abgewandeltes Drehbuch schreiben, so der Regisseur. „Das Musical in Hamburg ist auch nicht eins zu eins aus Berlin übernommen.“ Der ehemalige Udo-Darsteller aus dem Berliner Musical kann sich vorstellen, dass die Schüler aus dem Harz den Brocken in ihr Drehbuch einbauen.
„Meine Oma hat eine alte Stehlampe aus der DDR-Zeit im Schlafzimmer, die in die Stube der Wohnung von Jessys Familie passen würde“, sagt Maurice Dudda. Der Siebtklässler von der Ganztagsschule Burgbreite in Wernigerode arbeitet am Bühnenbild mit. Mitschüler Tobias Hoppe ist sich unterdessen unsicher, ob er groß-gemusterte Tapete im Baumarkt finden wird, um der Kulisse einen Hauch der 1980er-Jahre zu verleihen.
Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte und die Arbeit im Team würden die Kinder an Selbstbewusstsein gewinnen, erklärt Wolfgang Plumeier von der Harzsparkasse. Das Projekt wird von der Harzsparkasse und den Stiftungen der Sparkassen in Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode finanziert.