"Soundröhre" bei Rappbodetalsperre Tuner treffen sich an "Carfreitag" im Harz: Polizei rüstet sich für massive Kontrollen
Bei der sogenannten "Soundröhre" der Rappbodetalsperre im Harz werden am Karfreitag, 7. April, wieder zahlreiche Anhänger der Tuning-Szene erwartet. Wir zeigen, worauf sich Auto-Fans dann einstellen müssen.
L96/Rappbodetalsperre (vs) - Für die Anhänger der Tuning-Szene gilt der Freitag vor Ostern mittlerweile offenbar als Saisonauftakt. Aus dem Karfreitag soll dann der sogenannte "Carfreitag" werden.
Einer der Treffpunkte sei jedes Jahr an der Landstraße L96, unmittelbar an der Rappbodetalsperre und dem dazugehörigen Tunnel im Harz, der sogenannten "Soundröhre". Dies geht aus einer Mitteilung des Innenministeriums hervor. Damit es bei dem Event zu keinen Verletzten komme, seien deshalb für Freitag, 7. April, umfangreiche Polizeikontrollen vor Ort geplant.
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Im vergangenen Jahr hatten sich rund 1000 Menschen mit etwa 600 Fahrzeugen im Bereich der Rappbodetalsperre versammelt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Polizei habe damals kontrolliert, ob sich die Umbauten im Rahmen der rechtlichen Vorgaben bewegt hätten. Das war offenbar bei vielen Autos nicht der Fall: Insgesamt seien 77 Fahrzeuge zu beanstanden gewesen. 81 Ordnungswidrigkeitenverfahren und zwei Strafverfahren seien deswegen eingeleitet worden.
Top bei Tunern: Rappbodetalsperre an Karfreitag
„Niemand hat etwas dagegen, dass sich die Autoliebhaber treffen und gegenseitig ihre teils aufwendig umgebauten Fahrzeuge präsentieren. Die Polizei ist jedoch wachsam, wenn es um Umbauten geht, welche nicht den geltenden Regeln entsprechen – dann greifen wir ein!“, so Innenministerin Tamara Zieschang. „Es geht hier um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Und die Sicherheit ist beispielsweise gefährdet, wenn die Umbauten so massiv sind, dass die Betriebserlaubnis des Gefährts erlischt. Dies war am Carfreitag im letzten Jahr bei 17 Fahrzeugen der Fall.“
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Deswegen werde auch in diesem Jahr die Polizei bei der Rappbodetalsperre im Einsatz. Dann sollen die Beamten wieder vor Ort sein und die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften überwachen, so die Ankündigung.
Soundröhre im Harz: Hohes Risiko für Unfälle
Bei den Autoliebhabern, die sich bei solchen Treffen wie dem im Harz treffen, gibt es offenbar verschiedene Gruppen, die sich überschneiden, aber grundsätzlich voneinenander abgegrenzt werden können. So gehe es Tunern, so die Mitteilung, vor allem um das Zur-Schau-Stellen ihrer liebevoll gestalteten Schmuckstücke.
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Poser fielen dagegen durch ihre riskanten Fahrmanöver auf, beschleunigen meist an belebten Stellen übertrieben ihre Fahrzeuge. Als Raser würden Personen bezeichnet, die sich bei illegalen Fahrzeugrennen messen oder auch „Einzelrennen“ zum Erzielen von Höchstgeschwindigkeiten fahren würden. Mit ihrer Fahrweise gehe teils eine starke Geräuschentwicklung einher.
Tunnel seien für die Tuningszene regelmäßig ein Anziehungspunkt. Das Rasen stelle hier allerdings ein besonders hohes Risiko für schwere Verkehrsunfälle dar.