"Nachbarn helfen Nachbarn"-Projekt im Wernigeröder Wohngebiet gut angelaufen Stadtfeld-Bewohner rücken in neuem Projekt enger zusammen
Das Projekt der Nachbarschaftshilfe im Wernigeröder Wohngebiet Stadtfeld
ist laut Ute Neumann gut angelaufen. Im Bürgerbüro gehen bei ihr viele
Angebote und Gesuche der Bewohner ein zur gegenseitigen Unterstützung im
Alltag.
Wernigerode. Fürs Gassi-Gehen mit dem Hund wird abgewaschen, fürs Einkaufen wird der Briefkasten geleert: "Nachbarn helfen Nachbarn" ist ein Projekt im Wernigeröder Stadtfeld, das die gegenseitige Unterstützung zwischen den Bewohnern fördern möchte.
Die Bürgerarbeiterin Ute Neumann betreut vom Stadtfeldbüro aus die Nachbarschaftshilfe, die von der Kommunalen Beschäftigungsagentur im Harzkreis gefördert wird. "Ich bin oft im Viertel zu Fuß unterwegs und spreche mit Anwohnern. Auf diese Weise kann ich Nachfragen und Gesuche, aber auch Hilfsangebote vermitteln", erklärt sie im Volksstimme-Gespräch.
Plakate, Flugblätter und Artikel haben die Aktion unter den Anwohnern bekannt gemacht. "Mittlerweile gibt es eine zweistellige Teilnehmerzahl", berichtet Ute Neumann. Besonders in letzter Zeit hätten sich die Angebote gehäuft. Die Menschen wollten dabei nicht nur im handwerklichen Bereich helfen, sondern auch die Freizeit gemeinsam mit ihren Nachbarn gestalten. Im Portfolio der Stadtfeld-Bewohner sind Hilfstätigkeiten aller Art zu finden.
Eine der Helferinnen seit Projektbeginn ist Petra Stahlberg. "Ich finde es großartig, meinen Nachbarn helfen zu können. Sonst ist alles so anonym. Früher wurde der Kontakt zu den Nachbarn mehr gepflegt", sagt sie. Nachdem ein Nachbar der Wernigeröderin seine handwerklichen Dienste zur Verfügung gestellt hatte, beteiligt sich auch die Verkäuferin seit dem Frühjahr an der Aktion. Ute Neumann hat sie an eine ältere Dame vermittelt, für die Petra Stahlberg nun regelmäßig Grünschnitt beim Bauhof entsorgt.
"Jeder kann bei der Nachbarschaftshilfe mitmachen. Selbst kleine Tätigkeiten, wie das Leeren des Briefkastens genügen schon. Es ist faszinierend, dass sich die Leute untereinander so vertrauen", sagt die Bürgerarbeiterin. Zudem sei niemand verpflichtet, eine Gegenleistung zu erbringen. Der Mut zur Bereitschaft zähle. So habe eine Frau einen Weggefährten für ihre Spaziergänge gesucht und prompt eine Nachbarin gefunden, mit der sie sich nun einmal pro Woche trifft.
In der Nachbarschaft hat sich so ein kleines Netzwerk entwickelt. Belohnt wird die Teilnahme nicht mit Geld, sondern mit dem Gewinn aus der gegenseitigen Hilfe und mit "Stadtfeld-Talenten", einer fiktiven Währung, die im Grunde gar keine Währung ist. Kaufen kann man sich davon zwar nichts, die Talente stellen jedoch einen Gradmesser des eigenen Engagements dar.
Ute Neumann hofft derweil auf noch mehr Helfer. "Ich sehe hier sehr viel Hilfsbereitschaft. Die Leute wollen sich gegenseitig unterstützen", freut sie sich über die positive Resonanz.
Unter der Telefonnummer(03943)625481 oder per Email an ute.neumann@internationaler-bund.de können sich Interessierte melden.