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Hochwasserschutz Straßen in Wernigerode für Arbeiten an Kanalisation gesperrt

Autofahrer und Anwohner müssen sich am Anger-Parkplatz in Wernigerode auf Straßensperrungen und Umleitungen einstellen. Grund ist eine Baustelle für den Hochwasserschutz.

27.08.2022, 07:45
Die Kreuzung Kohlgartenstraße/ Wegestraße am Anger-Parkplatz in Wernigerode wird gesperrt.
Die Kreuzung Kohlgartenstraße/ Wegestraße am Anger-Parkplatz in Wernigerode wird gesperrt. Foto: Holger Manigk

Wernigerode (vs) - Schwere Gewitter mit großen Wassermengen in kurzer Zeit häufen sich. Das Wasser muss sicher abgeleitet werden. Im Zuständigkeitsbereich des Wasser- und Abwasserverbandes Holtemme-Bode (WAHB) bedeutet das, Niederschlagswasser durch ein System aus Staukanälen sicher und gleichmäßig aus der Wernigeröder Altstadt und dem Angerviertel in die Holtemme ableiten zu können. „Eine gleichmäßige Ableitung in die Holtemme ist notwendig, um die am Fluss gelegenen Ortschaften nicht einem zusätzlichen Überflutungsrisiko auszusetzen“, erklärt Björn-Andre Richter vom WAHB in einer Pressemitteilung.

Für diesen Fall müsse die Kanalisation vorbereitet werden. Dafür beginnen die Arbeiten am Montag (29. August) in der Kohlgarten- und der Wegestraße. Die Erneuerung der Kanalisation ist Teil eines Gemeinschaftsprojektes der Stadt Wernigerode, der Stadtwerke und des WAHB. Das Kommunikationsunternehmen Heuer & Sack erweitert zudem das Glasfasernetz, so Björn-Andre Richter weiter.

Grundstücke nur eingeschränkt erreichbar

Für die Arbeiten werden der Kreuzungsbereich Kohlgartenstraße/Wegestraße und die Wegestraße zwischen Kohlgartenstraße und Halberstädter Straße voll gesperrt. Die Buslinie der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) wird in die Minslebener Straße umverlegt.

Während der Bauzeit werden die Grundstücke nur eingeschränkt zu erreichen sein. Die betroffenen Bereiche sind dann Sackgassen ohne Wendemöglichkeit und können jeweils bis zum Baufeld nur durch Anwohner genutzt werden. „Die betroffenen Anwohner wurden durch ein gesondertes Anschreiben informiert“, so der Verbandssprecher. Auf Hausbesuche werde pandemiebedingt derzeit verzichtet. Die Zufahrt für Feuerwehr und Rettungsdienst sei jederzeit gewährleistet.

Mit den Bauarbeiten wurde das Blankenburger Unternehmen Stratie Bau GmbH beauftragt. Neben der Erneuerung des Schmutz- und Niederschlagswasserkanals sollen die Versorgungsleitungen und die Fahrbahndecke saniert werden.

Straßensanierung zum Abschluss

Im ersten Bauabschnitt erfolgt zunächst die Neuordnung der Ver- und Entsorgungsleitungen im Kreuzungsbereich der Wegestraße/Kohlgartenstraße sowie die Umverlegung der Gasleitung in der Wegestraße. Im Anschluss wird als zweiter Bauabschnitt zeitgleich in der Wegestraße Richtung Halberstädter Straße, parallel zum Angerparkplatz, und in der Kohlgartenstraße bis zur Gerichtsstraße weitergebaut.

Nach einer geplanten Winterpause werden die verbleibenden Teilstücke der Kohlgartenstraße von der Gerichtsstraße bis zur Zufahrt der Total-Tankstelle saniert. Erst im Anschluss an die Tiefbauarbeiten des WAHB mit der Erneuerung seiner Schmutz- und Niederschlagswasserkanäle sowie der Verlegung der Versorgungsleitungen einschließlich Glasfasernetz beginnt die Sanierung des Fahrbahnunterbaus in den jeweiligen Teilabschnitten, bevor das Projekt mit dem Einbau der neuen Fahrbahndecke endet.

Für den Schutz vor Überflutungen sollen vom Angerparkplatz bis zum großen Sammler in der Max-Otto-Straße in den nächsten Jahren Niederschlagswasserkanäle mit einem entsprechenden Fassungsvermögen verlegt werden. Ergänzend zur bereits bestehenden Großbaustelle in der Hilde-Coppi-Straße folgt ab Frühjahr 2023 ebenfalls die Ertüchtigung der Entsorgungsleitungen in der Wegestraße (zwischen Kohlgartenstraße und Minslebener Straße) und im Bereich der Minslebener Straße, so Björn-Andre Richter weiter.

Das sind die Baustellen und Straßensperrungen im Angerviertel in Wernigerode.
Das sind die Baustellen und Straßensperrungen im Angerviertel in Wernigerode.
artenmaterial: © Mapcreator.io; Grafik: prePress Media Mitteldeutschland; Foto: Holger Manigk

In den Baubereich der Wegestraße investiert der WAHB eigenen Angaben zufolge eine halbe Million Euro. „Damit leistet der Wasser- und Abwasserverband Holtemme-Bode einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Starkregenvorsorge sowie zum Überflutungsschutz im öffentlichen Bereich um den Angerparkplatz und der angrenzenden Gebiete einschließlich der Altstadt, um den künftigen Herausforderungen durch den Klimawandel gerecht zu werden“, so Richter.

Allerdings können auch auf den Privatgrundstücken der Einbau und die regelmäßige Wartung von Rückstausicherungen oder Zisternen zur Nutzung des Niederschlagswassers, zum Beispiel zur Gartenbewässerung, in den eigenen Leitungen bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Ableitungen von Starkregen beitragen.