Supermarkt Protest gegen Markt-Aus formiert sich
Das Ende des NP-Einkaufsmarktes in Stapelburg (Landkreis Harz) führt nun zu einem Protest der Einwohner.
Stapelburg l Wer am Sonnabendvormittag vor dem Stapelburger NP-Markt in der Wasserstraße stand, der konnte kaum nachvollziehen, warum dort der Umsatz nicht passen sollte. Ein ständiges rein und raus war die Regel, Touristen gehörten ebenso zur Kundschaft wie Stapelburger jeden Alters.
Das jedenfalls waren die Wahrnehmungen von engagierten Einwohnern, die fast den ganzen Tag lang vor dem Markt zu einer Unterschriften-aktion gegen die von der Edeka-Regionalzentrale Minden-Hannover erklärte Schließung des Marktes in wenigen Tagen aufgerufen hatten.
„Nachdem die Gerüchte um die Marktschließung sich verdichteten, haben sich die Vereine des Ortes und die Feuerwehr über Protestaktionen verständigt. Zunächst haben wir uns für die Unterschriftenaktion entschieden, die bereits auf ein riesiges Echo gestoßen ist“, sagte Christiane Greiner-Maneke vom NaTuRe- und Reha-Sportverein in Stapelburg, die die Aktionen mit initiiert hat. „Die Marktschließung ist auch bei uns im Verein aktuell Thema Nummer 1, denn sie betrifft ja jeden Einwohner unseres Ortes“, sagte sie.
Und dass diese Aussage zutrifft, bestätigten auch Vertreter der Ortsgruppe der Volkssolidarität und des Gemeindekirchenrates. Reinhilde Engelhardt von der Stapelburger Volkssolidarität brachte es mit einer Aussage auf den Punkt. Viele ältere Stapelburger seien eben nicht im Besitz eines Fahrzeuges, um Märkte außerhalb des Ortes anzufahren.
„Ich weiß nicht, wie ich nach der Schließung des NP-Marktes meine Einkäufe erledigen soll, aber für mich geht ein Stück Lebensqualität verloren. Und ich hätte nie gedacht, in meinem Leben noch einmal jemanden um Hilfe anbetteln zu müssen“, sagte die 70-Jährige, die beim Einkaufen künftig auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
Wie ihr geht es vielen, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass zumindest während der Zeit des Volksstimme-Besuches am Sonnabend kein Markt-Besucher seine Unterschrift in die Protestaktion verweigerte. Und wer nicht unterschriebe, der wies darauf hin, dass er bereits am Freitag unterzeichnet hatte.
Die Organisatoren weisen im übrigens darauf hin, dass mit der Aktion am Sonnabend die Unterschriftenaktion keinesfalls beendet ist. „Die Listen werden weiter in Reha-Sportverein am Steinkamp und auch in der Stapelburger Sporthalle ausliegen, wie die Sportler versicherten. Und da auch den ebenfalls betroffenen Abbenrödern die Möglichkeit zum Protest gegeben werden soll, liegen Unterschriftslisten auch im „Grünspan“ gegenüber der Kindertagesstätte aus.
Ob die Unterschriftslisten irgendetwas an der Schließung des Marktes ändern werden, darüber sind sich die Stapelburg und Abbenröder weitgehend einig. „So wie mir mehrfach gesagt wurde, wollen die Menschen ein Zeichen dafür setzen, dass die Bürger diesen Einschnitt in ihr Lebensniveau nicht so einfach hinnehmen wollen“, sagt Ortsbürgermeister Detlef Winterfeld (SPD), der über politische Kanäle nach Lösungen für das Dilemma sucht. Und er möchte so schnell wie möglich auch ein Gespräch mit Nordharz-Bürgermeister Gerald Fröhlich, der am heutigen Montag seinen Sommerurlaub beendet und neben sicher viel Papier nun auch ein richtig großes Problem auf seinem Schreibtisch finden wird.
Ein nächstes Protesttreffen der Bürger ist für Donnerstag, 18.30 Uhr am Markt geplant.