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Kultur TheaterNatur-Festival in Benneckenstein bietet Punk-Cabaret und Waldspaziergang

„Que(e)r durch den Wald“ ist das Motto des TheaterNatur-Festivals. Der Verein Kulturrevier Harz aus Benneckenstein, der es organisiert, stellt das Programm vor und startet den Vorverkauf.

Von Katrin Schröder Aktualisiert: 01.07.2021, 09:15
?The Metafiction Cabaret" aus Berlin gestalten eine von zwei Eigenproduktionen beim TheaterNatur-Festival.
?The Metafiction Cabaret" aus Berlin gestalten eine von zwei Eigenproduktionen beim TheaterNatur-Festival. Foto: Anne Sturm

Benneckenstein - „Que(e)r durch den Wald“: Mit diesem Motto holen die Macher des TheaterNatur-Festivals in Benneckenstein aktuelle gesellschaftliche Debatten über Identität und sexuelle Orientierung in den Harz. Die „Vielfalt in Natur und Gesellschaft“, der sich die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr schwerpunktmäßig widmen will, solle sich im Programm widerspiegeln, so Sprecherin Franziska Hirschelmann. In einer Pressemitteilung stellen die Veranstalter vom Verein Kulturrevier Harz das Programm vor, das vom 6. bis 22. August auf der Waldbühne und an anderen Spielorten gezeigt wird. Der Kartenvorverkauf beginnt am heutigen Donnerstag.

Auf dem Programm stehen demnach unter anderem ein „que(e)res“ Musical als große Eigenproduktion, ein theatraler Waldspaziergang, klassisches Sprechtheater, Comedy, Drag und Heavy Metal. Man freue sich, „dass wir dafür fantastische Ensembles begeistern konnten“, so Franziska Hirschelmann. Es solle „hochkarätig, bunt, laut, skurril, außergewöhnlich“ werden.

Als Hauptproduktion wird die Adaption des Shakespeare-Klassikers „Ein Sommernachtstraum“ der Gruppe „The Metafiction Cabaret“ angekündigt. Die Berliner wandeln die bekannte Geschichte ab und bringen sie als „queeres Musical“ auf die Waldbühne. Schon im Vorjahr war das Ensemble zu Gast beim Festival. Laut Eigenauskunft bewegt es sich zwischen „Rockmusik und Theater, Klavier und Schlagzeug, Kunstblut und Konfetti“ bewegt und bezeichnet sich als „Punk-Cabaret-Kombo, die Konventionen überwindet“.

Waldwandel als Hintergrund

Die zweite große Eigenproduktion präsentieren Jeanne Louët und Lisa Pottstock aus Hamburg mit „10 Schritte, 3 Denken, 1 Witz“. Der Waldwandel im Harz, der sich unter anderem an der Waldschneise nahe der Waldbühne zeigt, bildet den Hintergrund für den theatralen Spaziergang durch die umliegende Landschaft, auf dem die Zuschauer zu aktiven Teilnehmern werden.

Mit dem Kauf einer Eintrittskarte finanzieren die Gäste einen Setzling, der im Herbst 2021 nahe der Waldbühne gepflanzt wird. Die Gäste erwarte ein „interdisziplinäres Spektakel“ mit Rock-Musik, Artistik, Schauspiel und Tanz, so Dramaturgin Lena Fritschle.

Neben den beiden Eigenproduktionen werden zahlreiche Gastspiele auf der Waldbühne und an anderen Spielorten aufgeführt. Mit dem Format FREI|LUFT|KULTUR kommen mobile Aufführungen direkt zu den Menschen, wie etwa das Schauspiel „Brigitte Bordeaux“ und der narrative Zirkus „Vintage! Women! Varieté!“. Die Spielorte für die Inszenierungen werden in Kürze bekannt gegeben. Der Eintritt ist gratis.

Kostenlose Formate

Ebenfalls kostenfrei ist das Format FEIER|ABEND. Am Samstag, 7. August, erleben die Besucher nach dem „Sommernachtstraum“ die Dragqueen „Rachel Intervention“ an der Raststätte auf dem Festivalgelände der Waldbühne. Eine Woche später lässt das sächsische Comedy-Duo „Sparlight Express“ mit dem Programm „Daumen hoch aus Sachsen!“ den Abend ausklingen.

Das „Theater ANU - Poetische Welten“ aus Berlin will an zwei Abenden die Waldbühne verzaubern. Das Schauspiel „Dreamer - Am nächsten Morgen bist du ein anderer“ soll das Publikum auf einen „Erlebnisparcours“ mitnehmen und „ eine fantastische Welt rund um die natürliche Kulisse der Waldbühne“ spinnen.

Am letzten Festivalwochenende, 21. und 22. August, ist das Tanztheater „Transparence Theatre“ aus Hamburg zu Gast, das das Stück „Mensch*sein“ präsentiert und Fragen nach dem Wesen des Menschen und der Akzeptanz untereinander stellt. Die konzertante Performance „Gefährliche Körper“, ein Gastspiel von „Frisch & Schick“ aus Stuttgart, begegnen dem Thema HIV/AIDS aus einer queeren Perspektive mit verschiedenen Stimmen.

Die Inszenierungen „Die Salzprinzessin“, „König und König“ sowie „Der Besuch der kleinen Dame“ richten sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Hinzu kommen zu sehr unterschiedliche musikalische Angebote. Mit „Tränen der Daphne“ wird ein Opernfim gezeigt. Live wird die Berliner Heavy Metal-Band „Human Abyss“ auf der Waldbühne auftreten.