Tierischer Harz Tierpark Westerhausen: Ein Harzer Kleinod
Kattas springen dynamisch durchs Gehege, der Pfau präsentiert sein prachtvolles Rad, die Bärin durchstreift ihr Gehege: Willkommen im Tierpark Westerhausen.
Westerhausen - Klein aber fein: Das passt zum Tierpark Westerhausen wie die Faust Auge. Das sieben Hektar große Gelände am Fuße der Kuckucksklippen lädt Familien zu tierischen Abenteuern an der frischen Luft ein. Und jeder ist willkommen, denn die gesamte Anlage ist barrierefrei.
Einer kennt sich ganz besonders gut inmitten der unterschiedlichen Gehege aus: Eberhard Heintze. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins des Tierparks und war 25 Jahre lang Bürgermeister von Westerhausen.
Er kann sich noch gut an das Jahr 2013 erinnern: Damals unterzeichnete der damalige Bürgermeister der Stadt Thale und heutige Harzer Landrat, Thomas Balcerowski (CDU), ein Papier, dank dem die volle Verantwortung über den Tierpark in die Hände des Fördervereins gelegt wurde. „Die Ausgliederung war die beste Entscheidung, die wir getroffen haben“, schätzt Heintze heute ein.
Liebe zu Tieren
Schon seit Kindestagen hat der Westerhäuser ein besonderes Verhältnis zu Vierbeinern. „Meine Eltern hatten damals immer Tiere zu Hause“, blickt er zurück. Heute hat der 63-Jährige selbst einen kleinen Bauernhof. Zu Hause sorgt er sich um seine Hühner, Vögel, seine beiden Katzen und zwei Hunde. Tierpfleger zu sein sieht er nicht als Beruf, sondern vielmehr als eine Berufung an.
Im Westerhausens Tierpark achtet Heintze akribisch darauf, dass es immer ordentlich und sauber aussieht. „Das hat für mich oberste Priorität.“ Das hätten auch die vier Mitarbeiter der Anlage verinnerlicht.
Sie kümmern sich um 100 Tiere aus rund 30 unterschiedlichen Arten. Darunter Ponys, Esel, Affen, verschiedene Vogelarten und viele mehr. Um neue Tiere in Westerhausen einziehen zu lassen, pflegt Eberhard Heintze guten Kontakt zu anderen Zoos. Darunter die in Bernburg, Rostock und Wittenberg.
Ara-Weibchen Laura - ein Showstar
Die älteste tierische Bewohnerin in Westerhausen ist das Ara-Weibchen Laura. Laut Heintze sei sie schon fast 40 Jahre alt. Doch an eine Pension denkt der Vogel nicht. Zusammen mit ihrem Halter Micheal Bussenius – dem pensionierten Zooinspektor des Halberstädter Tiergartens – und ihren gefiederten Freunden, den Aras Amadeus und Phönix sowie den Gelbhaubenkakadus Rudi, Apollo und Lilli, zaubert sie bei Tier-Shows den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht. Zum Beispiel dann, wenn sich Laura ins Bettchen legt, um Mittagsschlaf zu halten, sorgt das für Lacher.
Immer samstags und sonntags lädt Eberhard Heintze jeden, der Lust hat, zur Papageien-Show ein. Wenn das Wetter mitspielt, zeigen die bunten Vögel von 14.30 bis 15.30 Uhr verschiedene Tricks.
Aber nicht nur die Papageien verzaubern die jungen und älteren Besucher. So erfreuen sich auch die Esel, Ziegen und die Ponys immer wieder an Streicheleinheiten und kleinen Snacks zwischendurch. In Westerhausen können die Gäste vor Ort Futterspenden erwerben und an die Bewohner verfüttern. Gern gesehen ist es auch, wenn Besucher Leckereien für die Tiere vorbeibringen, so Heintze.
Kattas - die Besuchermagneten
Wahrer Besuchermagneten sind die Kattas. Wenn sie aufgeweckt durch ihr Innen- und das neue Außengehege hüpfen, ist die Freude bei den Gästen groß. Gleiches gilt für die Meerkatzen, die auf der gegenüberliegenden Seite der Kasse ihr Domizil haben. Ihre Nachbarn sind fünf Erdmännchen. Lamas, ein Emu und ein Pfau haben ebenfalls in Westerhausen ein zu Hause gefunden.
Auch die Braunbär-Dame zieht viele Besucher an. Jedoch können diese das Tier nur zwischen März und November bestaunen, danach ist Winterruhe angesagt, erzählt der Vorsitzende des Fördervereins. Auch an sehr warmen Tagen bleibe die Bärin lieber in ihrem schattigen Unterschlupf.
Das größte Gehege in der Anlage nahe den Kuckucksklippen hat das Damwild bezogen. „Sie haben rund 6000 Quadratmeter Freifläche“, erzählt Heintze. Neben den Hirschen fühlen sich Mufflons und Mähnenspringen in Westerhausen wohl.
„Herrenbesuch“ bei den Hängebauchschweinen
Nur einer, berichtet Eberhard Heintze, ist aus seinem Gehege schon mehrmals ausgebüxt. Die Rede ist vom Hängebauch-Eber. Dieser lebt abgeschottet von den Weibchen. Eigentlich. Doch die Gehegemauer hat ihn anfangs nicht davon abgehalten, den Damen der Schöpfung einen Besuch abzustatten. Als Heintze von den Fluchtversuchen Wind bekam, sorgte er für höhere Abgrenzungen.
Übrigens: Die meisten Gehegebegrenzungen haben die Mitarbeiter des Tierparks selbst aufgebaut. Und das mit Steinen von der damaligen Baustelle für die Ortsdurchfahrt in Westerhausen.
Spielt das Wetter mit, können sich Besucher im Café „CaféZeit“ stärken. „Und haben die Kleinen ihr Eis schon verputz, haben sie auf den unterschiedlichen Spielplätzen genug Platz, um sich auszutoben“, sagt Heintze. Erst vor Kurzem wurde eine neue Spielstelle eingeweiht. „Es lässt sich aber auch gut an unserer Teichanlage mit den Kois entspannen“, erzählt er weiter.
Pläne
Für die kommenden Jahre schwirren im Kopf des Fördervereins-Vorsitzenden noch viele Ideen zur Gestaltung des Tierparks herum. Eine von ihnen nimmt gerade Gestalt an. Wer in das neue Gehege einziehen soll, will Heintze noch nicht verraten.
Dafür gibt er einen Tipp für diejenigen, die den Tierpflegern mal bei ihrer Arbeit über die Schultern gucken und die Fütterungen der Tiere hautnah erleben möchten. Dazu könne man sich einfach telefonisch unter 0175/6 66 89 14 anmelden. Darüber hinaus können Interessierte den tierischen Bewohnern in Form einer Patenschaft etwas Gutes tun – und besondere Gelegenheiten gemeinsam mit ihnen feiern. „Inmitten der Tiere können Feste veranstaltet werden“, erläutert Eberhard Heintze während er auf eine Sitzecke mit zwei Grills deutet. Kostenpunkt: 25 Euro pro Tag.
Besucht werden können die tierischen Bewohner von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr. Von November bis März schließt die Anlage zwei Stunden früher.
Verlosung
Für einen Tag im Westerhäuser Tierpark verlost die Volksstimme fünfmal jeweils zwei Eintrittskarten für Erwachsene und zwei für Kinder. Um zu gewinnen, muss die folgende Frage richtig beantwortet werden: Wer ist der älteste Bewohner in Westerhausens Tierpark? Schicken Sie die richtige Antwort per Post an die Redaktion der Harzer Volksstimme, Breite Straße 48 in 38855 Wernigerode oder per Mail an redaktion.wernigerode@volksstimme.de. Bitte nicht vergessen: Vollständiger Name, Adresse, Telefonnummer und das Kennwort „Tierpark Westerhausen“. Einsendeschluss ist Donnerstag, 12. August. Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt.