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Tourismus-Projekt Studenten beschäftigen sich mit Schierke

Studenten der Hochschule Harz beschäftigten sich vier Monate mit der Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes für Schierke.

Von Holger Hadinga 09.07.2018, 23:01

Schierke/Wernigerode l Mehr Kommunikation, mehr Zusammenarbeit, gemeinsame Werbung – so könnte Schierke wieder zur Tourismushochburg von einst werden. Das meinen zumindest vier Studenten der Hochschule Harz, die sich in ihrer Semesterarbeit dem Brockenort widmeten. Ihre Ideen stellten die Schützlinge von Wirtschaftspsychologie-Professor Bruno Klauk im Schierker Rathaus vor. Organisator der Veranstaltung war Werner Vesterling, Sprecher der Bürgerinitiative „Pro Winterberg - Gemeinsam für Schierke“. Diese Initiative wurde am 7. Februar 2017 gegründet. Ziel ist die Fortentwicklung des Ortes zum Tourismusstandort des Oberharzes.

Wichtig für einen erfolgreichen Tourismus sei, laut Student Leon Kötter, die Kunden- und Neukundenbindung. „Dabei müssen alle beteiligten Schierker zusammenarbeiten. Dann kommen die Touristen wieder.“ Das gelte für den Parkplatzwächter bis hin zum Hotelier. Bedeutsam sei ebenfalls die Koordination durch eine Arbeitsgruppe als Dreh- und Angelpunkt. Hier könnten zum Beispiel wichtige Daten erfasst sowie ausgewertet werden. Dies habe Nutzen für alle.

„Zum Erfolg führen auch Werbeaktionen. Dabei geht es nicht um ein einzelnes Hotel, sondern um den Ort. Das hat eine höhere Durchschlagskraft“, sagte Kötter. Eine Maßnahme zur Kundenbindung sei ein Fragebogen, welcher die Zufriedenheit der Touristen ermitteln soll. „Man muss wissen, was der Kunde will, denn er steht im Mittelpunkt. Denn man investiert heute für die Zukunft.“

Somit könne ein Anbieter Veränderungen nach den Wünschen der Touristen vornehmen. Als Anreiz, dass möglichst viele Fragebögen ausgefüllt werden, schlug Leon Kötter beispielsweise in den Hotels ein Freigetränk vor. „Die Meinung des Kunden ist Kapital.“

Schierkes Bürgermeisterin Christiane Hopstock (CDU) sagte zu diesem Punkt: „Man sollte es wertschätzen, wenn Gäste oft hierher kommen.“ Werner Vesterling bemängelte, dass es bislang an Kommunikation gefehlt habe. „Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Das muss besser werden.“

Zum Punkt Bürgerbeteiligung sagte Studentin Luisa Nütz in ihrem Vortrag: „Der Tourismus ist für Schierke die Haupteinnahmequelle. Dazu gehört die Verbesserung des Erscheinungsbildes des Ortes.“ Zur Initiative „Pro Winterberg“ gehören 20 bis 25 Personen. Diese müsse weiterentwickelt werden. Wichtig seien dabei unter anderem Veranstaltungen.

Des Weiteren müssten bei Versammlungen klare Informationen weitergegeben werden. „Wichtig ist auch die Transparenz in allen Projektphasen. Das kann mit Protokollen und Fotos geschehen. Und man braucht konkrete Ansprechpartner.“ Der Slogan „Gemeinsam für Schierke“ müsse in den Köpfen verankert sein.

Von einer Rollenverteilung sprach Kommilitonin Corinna Laabs. Ein Steuermann sei der Sprecher bei Versammlungen, ein Verkäufer vermarkte Veränderungen, das Radar sei die Vertrauensperson und der Motivator setze Signale, müsse zum Handeln motivieren.

Bausteine für Bürgerbeteiligungen seien zum Beispiel Ortsspaziergänge, bei denen die Schierker ins Gespräch kommen sollen, oder kreative Bürgerwettbewerbe. Dies könne mit Bildern sowie Geschichten aus der Vergangenheit und von heute geschehen, die ausgestellt werden. Das stärke das Gemeinschaftsgefühl. „Dabei kann die Jugend integriert werden und ihre Ideen für den Ort einbringen. Das fehlt uns noch“, bemerkte Vesterling.

Studentin Miriam Franke griff in ihrem Referat auf, wie Wernigeröder mit ins Boot zu holen sind. „Wernigerode muss anerkennen, dass Schierke ein Teil davon ist. Die Stadt wird auch vom Aufschwung profitieren. Zum Beispiel könnten dort mehr Flyer verteilt werden.“

Ebenso könne die Stadt Wernigerode als Kommunikationsträger dienen. „Ein Beispiel wären Fotos von Schierke im Wernigeröder Rathaus. Oder Schülerprojekte könnten sich mit der Geschichte Schierkes beschäftigen.“ Hochschulprofessor Klauk ermutigte die Zuhörer der Konzeptvorstellung: „Aber diese Gedanken umsetzen - das müssen Sie.“