Landschulheim bei Veckenstedt Traglufthalle im Nordharz platt - Grovesmühle sucht Ersatz für Schulsport
Das Landschulheim Grovesmühle im Nordharz hat ein Porblem: Aus der Traglufthalle für den Sportunterricht ist die Luft raus. Wie das Problem gelöst werden soll.

Veckenstedt. - Sie war in etwa so alt wie das Landschulheim Grovesmühle selbst – knapp 30 Jahre – die grün-weiß gestreifte Tragluftsporthalle gegenüber des Schulparkplatzes. Die luftige Konstruktion im Nordharz-Ort Veckenstedt hat Jahrzehnte gute Dienste geleistet, wurde schon einige Male von Stürmen erwischt, konnte aber immer wieder hergerichtet werden. Doch nun ist Schluss.
„Es war der 28. November des vergangenen Jahres, als sich eine Menge Neuschnee auf der Halle abgelagert hatte. Mit einem Gebläse war es nicht möglich, den ganzen Schnee zu entfernen. Deshalb entschlossen wir uns, die Luft aus der Halle kontrolliert abzulassen, denn der teils angetaute Schnee war zu schwer geworden. Dabei sind einige Nähte der Halle gerissen und das gesamte Konstrukt ist damit unbrauchbar geworden“, sagt Olaf Bien, Geschäftsführer des Landschulheims.
Neubau an Grovesmühle erst in fünf Jahren
Der Neubau einer „richtigen“ Sporthalle steht für die Grovesmühle zwar in den Planungen, allerdings erst in vier bis fünf Jahren. Das hat laut Olaf Bien vor allem finanzielle Gründe, denn in den vergangenen Jahren hat die privatwirtschaftlich betriebene Schule mit dem Neubau eines weiteren Schulgebäudes und einer neuen Mensa erst zwei millionenschwere Investitionen getätigt.
Deshalb wird nach einer Übergangslösung gesucht, die in Form einer festen Fertigteilhalle auf Mietbasis möglich wäre. Mit einem Anbieter habe es schon Gespräche gegeben, doch gebaut werden kann derzeit noch nicht. „Wir haben für eine feste Halle kein Baurecht, sondern müssen dazu erst einen Bauantrag stellen. Dies ist bereits erfolgt und liegt in der Kreisverwaltung vor. Wir warten jetzt auf die Bearbeitung des Antrags“, sagt Olaf Bien, der auf eine schnelle Antwort hofft.

Im Sommer, so hofft er, könnte die neue Halle dann stehen und von den Schülern genutzt werden. Für den Hallenbetrieb könne dann sogar die Heizanlage der Traglufthalle genutzt werden, die alles unbeschadet überstanden hat. Die Halle hat sogar ein Rolltor, um im Sommer gut durchlüften zu können.
„Unter dem Strich würden wir sogar Heizkosten sparen, denn eine feste Halle würde nur kurz vor dem Unterricht beheizt werden müssen. Die Traglufthalle musste ständig warm gehalten werden. An den Plänen für einen generellen Neubau allerdings halten wir fest. Das ist auch mit den Gesellschaftern der Betreiberfirma so vereinbart“, sagt Olaf Bien.
Gemeinde Nordharz bietet der Schule Hilfe an
Um die Probleme rund um den Schulsport am Landschulheim zu mindern, hat die Gemeinde Nordharz der Schule ihre Sporthallen in den Ortsteilen Veckenstedt und Stapelburg zur Nutzung angeboten. Dies erfordert zwar einen großen logistischen Aufwand, sorgt aber dafür, dass der Sportunterricht nicht gänzlich ausfällt.
Unterstützung gibt es auch von einem privaten Sportunternehmen aus Wernigerode, so dass zumindest bis zum Beginn der warmen Jahreszeit so wenig wie möglich ausfällt. Ab dem Frühjahr wird auch der Sportplatz des Landschulheims für den Unterricht genutzt. Zumindest leichtathletische Disziplinen und Ballsportarten sind dort möglich.