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Hochwasser im Harz Überflutete Straßen im Nordharz gesperrt

Einsatz für die Feuerwehren im Harz: Die Pegel überschritten die Alarm-Marken. Wie der Stand der Dinge im Bereich Ilsenburg und der Gemeinde Nordharz ist.

Von Jörg Niemann Aktualisiert: 24.12.2023, 16:49
In Wasserleben im Landkreis Harz haben die Regenfälle der vergangenen Tage die Bäche anschwellen lassen. In Teilen des Ortes steht das Wasser auf der Straße.
In Wasserleben im Landkreis Harz haben die Regenfälle der vergangenen Tage die Bäche anschwellen lassen. In Teilen des Ortes steht das Wasser auf der Straße. Foto: picture alliance/dpa

Ilsenburg/Gemeinde Nordharz - Alles andere als besinnlich war der Start in die Feiertage in einigen Bereichen der Gemeinde Nordharz. Starke Regenfälle hatten vor allem in der Ortschaft Wasserleben für Überschwemmungen gesorgt. „Es war vor allem das Wasser aus den Gräben, das von den Feldern kam und in den Ort drückte“, sagte Ortswehrleiter Christoph Ahrends, der schon am 23. Dezember den Einsatz leitete. Neben der gesamten Wasserlebener Ortswehr waren auch die Brandschützer aus dem benachbarten Langeln im Hochwassereinsatz.

Nordharz-Bürgermeister Gerald Fröhlich (parteilos) informierte am 23. Dezember, dass in Stapelburg und Wasserleben Straßen überflutet seien. In Wasserleben mussten die innerörtlichen Straßen Kulk, Beek, Kleine Dorfstraße, Dorfstraße und Klint gesperrt werden.

Parallel dazu wurden auf dem Gelände der Firma Ahrends Sandsäcke zum Schutz gegen die Fluten gefüllt. „Es ist der erste Einsatz der erst vor einigen Monaten angeschafften neuen Sandsack-Füllmaschine“, berichtete der Nordharzer Gemeindewehrleiter Enrico Mäntz. Mehrere hundert Säcke wurden befüllt und kamen zum Teil noch am gleichen Tag in verschiedenen Orten zum Einsatz, um das Hab und Gut von Anwohnern zu schützen.

Aktive der Feuerwehren der Gemeinde Nordharz füllen Sandsäcke zum Schutz von den Hochwasser. Erstmals kam die Maschine zum Befüllen der Sandsäcke zum Einsatz.
Aktive der Feuerwehren der Gemeinde Nordharz füllen Sandsäcke zum Schutz von den Hochwasser. Erstmals kam die Maschine zum Befüllen der Sandsäcke zum Einsatz.
Foto: Feuerwehr Nordharz

Vorbeugende Aktionen

In Stapelburg war die Feuerwehr vor allem präventiv tätig. „Es kam viel Wasser über die Berghänge und Felder in Richtung unseres Ortes. Das konnten die Gräben nicht mehr aufnehmen. Wir haben daraufhin ein Wehr gezogen, das die Umgehungsstraße und die Häuser im südwestlichen Teil des Ortes schützt. Dadurch konnte das Wasser gezielt vom Ort weg und in ein Überflutungsgebiet laufen. Wir werden die Lage weiter im Blick behalten und unternehmen regelmäßige Kontrollfahrten“, sagte Ortswehrleiter Peter Röhling.

In vielen weiteren Orten der Harzregion waren Brandschützer und Wasserwehren mit dem Auspumpen von vereinzelten Kellern und dem Reinigen von Regenwasser-Einläufen beschäftigt. Letztere drohten zumeist durch angeschwemmte Äste zu verstopfen.

Problem: Schneeschmelze im Oberharz

Der Pegelstand der Ilse hatte im Verlauf der vergangenen Tage zweimal die erste Warnstufe überschritten, sank mit dem Ende des Regens aber auch wieder ab. Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) berichtete, dass es einige Probleme mit dem Bahnhofsteich gab, der überzulaufen drohte. Auch deshalb wurde durch den Bauhof der Stadt die Teichpegel innerorts abgesenkt, um im Notfall mehr Stauraum für das ankommende Wasser zu haben.

Die Einsatzkräfte hoffen, dass kein weiterer Regen fällt und keine neuen Probleme durch abtauenden Schnee aus dem Oberharz entstehen.

Bereits am Donnerstag (21.Dezember) waren Feuerwehrleute aus dem Bereich Osterwieck im Einsatz, um bei Wülperode und Göddeckenrode Sandsäcke gegen die Fluten der Oker zu deponieren.