Umweltschutz Fledermaus-Streit um Büchenberg beendet
Bergbaufreunde, Natur- und Fledermausschützer einigen sich nach monatelangem Streit auf mehr Zusammenarbeit im Bergwerk bei Elbingerode.
Elbingerode l Die Forschungsarbeit der Bergbaufreunde soll bald wieder im Bergwerk Büchenberg möglich sein, und zwar ganz legal. Darauf haben sich Vertreter des Vereins der Bergbaufreunde Elbingerode/Harz um Vorsitzenden Frank Peters und die Naturschutzbehörde des Landkreises Harz um Guido Harnau geeinigt. Sie trafen mit der Landesreferenzstelle für Fledermausschutz um Bernd Ohlendorf zusammen. Das sei, so hieß es, höchste Zeit gewesen.
Denn seit langem beargwöhnen sich Fledermausschützer und Bergbaufreunde, weil bergbauliche Belange hinter den Fledermausschutz gestellt oder der Schutz der abendlichen Flieger behindert würden. Ehrenamtliche Fachleute dürften nicht in die Stollen, wohl aber bergbauunkundige Fledermausfreunde, sagen die einen. Der Schutz der Fledermäuse sei hoch wichtig und diene der nötigen Sicherheit im Schacht, sagen die anderen.
Als dann Anfang 2018 der Hermannschacht bei Elbingerode mit einem fledermausfreundlichen, aber den Schacht verunstaltenden Deckel gesichert wurde, wuchs der Unmut über ungeklärte Zuständigkeiten im Naturschutzgebiet „Stollensystem Büchenberg bei Elbingerode“ noch einmal.
Die Meinungen wogten auch öffentlich hin und her. In dem über die Volksstimme vermittelten Fachgespräch brachten die Kontrahenten schließlich dieser Tage ihre Vorbehalte und Positionen ehrlich auf den Tisch. Mit dem Ergebnis: Jede der Seiten hatte für ihre Argumente gute Gründe, und die ließen sich sogar in Übereinstimmung bringen.
„Die Stolleneingänge mussten verschlossen werden, um die geschützten Fledermäuse vor Störungen durch illegales Eindringen in die unterirdischen Stollen und sogar Silvesterknallerei zu bewahren“, formulierte es Guido Harnau für die Untere Naturschutzbehörde in einer Pressemitteilung nach dem Gespräch. Die Verschlussicherheit ist auch ein Ziel der Bergbaufreunde, wie diese in dem Fachgespräch betonten.
Alle Streitparteien hätten sich in der Aussprache auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit und der Forschungsarbeit untertage geeinigt, wie Guido Harnau von der Naturschutzbehörde und im Namen der Fledermausschützer sowie auch Annemarie Müller für den Verein der Bergbaufreunde Elbingerode/Harz mitteilten. Für die vom Verein geforderte Begehung der geschützten Grube zu Forschungszwecken soll nun ein neuer nötiger Antrag vom Bergbauverein gestellt werden. Er würde von der Naturschutzbehörde geprüft und mit rechtlichen Auflagen gemäß den Gesetzen auch genehmigt, so die weitere Ansage.
Am Herrmannschacht mit dem umstrittenen Deckel für Fledermäuse werde nach Abschluss der Arbeiten eine Tafel aufgestellt, wurde angekündigt. Diese werde dann Informationen zur Funktion des Einflugtrichters enthalten, „so dass Besucher verstehen, dass die Konstruktion nichts mit der ursprünglichen Funktion des Schachtes zu tun hat“, informierte Bergbaufreundin Annemarie Müller. Ausdrücklich begrüßt werde danach im Verein die bessere Verschlusssicherheit für den untertägigen Bereich. Zu oft schon seien wertvolle Bergbaurelikte durch illegalen Tourismus zerstört worden.Guten Morgen