Beliebtes Ausflugsziel Verkehrschaos am Blauen See im Harz: So reagiert Polizei auf Falschparker
Der Blaue See zwischen Rübeland und Hüttenrode im Harz zieht in diesem Frühling besonders viele Besucher an. Vor allem Falschparker bereiten der Polizei dabei Sorgen.
Rübeland/vs. - Autofahrer müssen sich am Blauen See weiter auf verschärfte Kontrollen der Polizei einstellen. Das kündigt Elisabeth Weber, Sprecherin des Harzreviers, an. Grund: Das überregional bekannte Ausflugsziel ziehe seit Beginn des Jahres viele Besucher an, die häufig für Verkehrschaos auf der nahen Bundesstraße 27 zwischen Rübeland und Hüttenrode sorgten.
Die Beamten hatten bereits an den vergangenen Wochenenden ihre Präsenz in dem Bereich verstärkt, wie die Reviersprecherin Mitte April informiert hatte. So auch am Mittwoch, 1. Mai: Bei den sommerlichen Witterungsverhältnissen hätten erneut viele Ausflügler das Gewässer aufgesucht. Dabei registrierten die Beamten erneut viele Verstöße gegen Verkehrsregeln, unter anderem durch Falschparker. Sie leiteten an diesem Tag mehr als 60 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, heißt es weiter.
„Auch an den kommenden Wochenenden wird die Einhaltung der Verkehrsregeln in diesem Bereich intensiv überwacht“, teilt die Polizeisprecherin weiter mit. Insbesondere die Freihaltung der Rettungswege und die Verhinderung von Unfallgefahren stünden im Fokus. „Falschparker, die Gefahrenstellen verursachen, werden gegebenenfalls abgeschleppt.“ Solche müssten zusätzlich mit einem Verwarngeld von bis zu 50 Euro rechnen.
Auf B 27 am Blauen See gilt nun Tempo 50
In Kooperation mit den zuständigen Institutionen haben die Polizisten schon Lösungen zur Entspannung der Verkehrssituation an dem beliebten Ausflugsziel erarbeitet: Unter anderem ist seit mehreren Wochen die zulässige Höchstgeschwindigkeit im genannten Bereich zwischen Blankenburg und Oberharz auf 50 Kilometer pro Stunde reduziert. Zudem seien deutliche Hinweise auf Fußgänger und Halteverbote gekennzeichnet worden, berichtet die Reviersprecherin weiter.
Die Polizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, die Regeln zu beachten und aufeinander Rücksicht zu nehmen. So ließen sich Gefahren für alle vermeiden.
Tagebaurestloch füllt sich jedes Frühjahr
Der Blaue See ist laut Tourismusportal Harzspots das Überbleibsel des einstigen Kalksteinbruchs Garkenholz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Abbau eingestellt, 1955 der Betrieb endgültig stillgelegt.
Nun ist in dem Restloch, nur wenige Minuten Fußmarsch von der B 27 entfernt, fast jährlich ein Naturwunder zu beobachten: Der See füllt sich im Frühjahr mit Schmelz- und Quellwasser, informiert die Stadt Blankenburg. Während das Nass durch die Hänge sickert, wird es mit Calcium übersättigt. So entsteht die markante Azurfärbung.
Mit Zunahme von Algen und Schwebstoffen im Wasser verfärbt sich der See im Jahresverlauf grünlich. Beste Chancen auf ein intensives Blau haben Besucher meist im Zeitraum von März bis Mai. In den vergangenen Jahren ist der See im Sommer und Herbst mehrmals nahezu komplett ausgetrocknet.