Brandschutz-Auflagen zwingen Planer und Stadt beim Rathaus zu ungewöhnlichen Bauten Votum für ein freistehendes Treppenhaus
Die geplante Sanierung des alten Ilsenburger Rathauses am Marktplatz soll in diesem Jahr endlich starten. Planer Burkhard Spormann aus Wernigerode hat seine Ideen im Bauausschuss vorgestellt. Dabei gab es einige Überraschungen.
Ilsenburg l Für eine Gesamtsumme von 615 000 Euro soll das Rathaus der Stadt Ilsenburg umfassend saniert werden. Das Geld für den Eigenanteil der Stadt von etwa einem Drittel der Gesamtbaukosten steht im Haushalt, Fördergeldgeber haben grünes Licht gegeben.
Das seit gut zwei Jahren diskutierte Vorhaben gestaltet sich kompliziert, weil das historische Haus eine Holztreppe besitzt. Und so etwas ist nach den aktuellen Brandschutz-Auflagen nicht weiter zulässig, da es keinen zweiten Rettungsweg gibt.
Der Architekt und Planer Burkhard Spormann aus Wernigerode hat während der jüngsten Beratung des Bauausschusses mehrere Varianten zur Diskussion gestellt, mit denen sich das Problem vergleichsweise kostengünstig lösen ließe. Nach umfangreicher Debatte und zahlreichen Rückfragen entschieden sich die Bauausschuss-Mitglieder für eine Variante mit separatem Treppenhaus hinter dem Gebäude. Dieser Vorschlag soll dem Stadtrat zur nächsten Sitzung als Beschlussvorlage zur Abstimmung vorliegen.
Während der Diskussion im Ausschuss wurde bekannt, dass die Planungen sowohl einen barrierefreien Zugang zum Erdgeschoss als auch eine energetische Sanierung des Hauses beinhalten. Auch die schon seit Jahren bemängelten unterschiedlichen Fußbodenhöhen im Erdgeschoss sollen im Zuge der Sanierung abgeändert und durch eine neu gegossene Bodenplatte ersetzt werden.
Geplant sind im Erdgeschoss ein umgebautes Büro der Tourismus GmbH der Stadt sowie zwei separate Zimmer, in denen das Bürgerbüro der Stadtverwaltung seine Arbeit wieder aufnehmen soll. Im Obergeschoss sind das Trauzimmer und Räume für Vereine vorgesehen.
Mit den Arbeiten soll möglichst bald begonnen werden, da ansonsten der Verfall der Fördergelder befürchtet wird, hieß es in der Diskussion.